Links gegen Rechts

Ich weiß ja nicht wie es dir geht. Aber mir geht es mittlerweile ziemlich auf den Sa**. Gemeint ist das dauernde politische Rumgezerfe Links gegen Rechts, was momentan stattfindet. Immer wenn ich in Social Media unterwegs bin, ereilt mich der Eindruck, dass der politische Ton durch Facebook und Co. immer rauer zu werden scheint. Warum denn bitte? Werden wir Menschen immer blöder? Ich glaube nicht, also chillt mal…

Normalerweise schreibe ich in diesem Blog nicht direkt über Politik, allenfalls prangere ich diverse Missstände und meiner Meinung nach stattfindende Manipulationen an. In diesem Falle möchte ich dann aber doch mal auf die Politik kurz eingehen und dir meine Gedanken mitteilen.

Inhaltsverzeichnis

Links gegen Rechts – das alte Lied

Bereits seit Karl Marx‚ die Welt mit seinem Manifest „Das Kapital: Kritik der politischen Ökonomie„* beglückt hat, geistert es (auch heute noch) durch die Bibliotheken junger Menschen und genießt ungeteilte Aufmerksamkeit.

Besonders der neuen Generation Z sagt man hier eine gewisse Tendenz zu sozialistischen Gedanken nach. Der Staat soll alles regeln und in Watte packen. Ohne Zweifel gehört Karl Marx‘ Schrift zur Weltliteratur, soviel Respekt muss sein. Und auch in Zeiten von aufkommender Digitalisierung, Globalisierung und Diskussionen um ein Grundeinkommen, hat die kritische Betrachtung mancher Vorgänge durchaus seine Berechtigung.

Ich finde nur, dass der Ton derzeit viel zu häufig ins Hysterische und Verallgemeindernde umschlägt, sowohl auf der politischen Linken, wie der politischen Rechten. Junge Leute der linken Seite schmücken sich mit Stickern a la „Fuck AfD„, „nie wieder Faschismus“ und „schafft Deutschland ab!„.

Die rechte Seite tut es ihnen gleich und hetzt gegen Ausländer, Angela Merkel, „Rassenvermischung“, Flüchtlinge, die Globalisierung (richtig gehört – nicht nur die Politische Linke hat was dagegen) an sich oder alles was eben sonst so Angst macht.

Manchmal frage ich mich, ob es nicht einen digitalen Führerschein bräuchte, um sich in sozialen Medien überhaupt äußern zu dürfen. Du lieber Leser müsstest aber inzwischen wissen, dass ich vom Grundsatz her ein Freund der (halbwegs unpolitischen) Freiheit* bin, daher halte ich grundsätzlich nichts von Zensur, egal welcher Couleur. Mein kleines persönliches Manifest habe ich hier damals schon verfasst.

Schwarz gegen Weiß

Die ganzen aktuellen Diskussionen ermüden mich so ziemlich. Genauso wie die ganzen Fragen die in der aktuellen Tagespolitik derzeit so erörtert werden. Dahinter steckt meiner Meinung nach sehr oft der alte Konflikt von Links gegen Rechts. Ein paar kleine Beispiele:

  • „Darf ein Friedrich Merz mit seinem Millioneneinkommen und seiner Vita Bundeskanzler oder zumindest CDU-Chef werden?“

Hier mockieren sich die Kritiker tatsächlich, dass zwischen Merz und der Finanzindustrie eine zu enge Beziehung herrscht und er mehrfacher Millionär ist. Kann man sich dran stören, die Reichen sind ja alle blöd. Aber wieso nicht einfach mal so sehen: Merz ist ein Mensch, der aus der Privatwirtschaft kommt und freiwillig und finanziell unabhängig nach einer Pause wieder in die Politik wechselt. Selbst eine Kanzlerschaft kann für ihn schonmal kein rein monetärer Anreiz sein.

Unabhängig meine ich hier im Sinne von unabhängig von Diätenzahlungen, Dienstreisen und anderen Vergünstigungen, die sich unsere Berufspolitiker auf Steuerzahlerkosten nur allzu gerne gönnen. In der Theorie könnte ein Merz also tatsächlich aus Leidenschaft handeln, weil er wirklich Etwas ändern möchte. Wie die Praxis dann freilich aussieht, bliebe abzuwarten.

Wäre das denn schlecht? Weht nicht derzeit sowieso eine Sehnsucht nach Wandel durch das stillstehende politische Deutschland? Wieso sollte man ihm diese Chance also absprechen? Wenn dann aus persönlichen Gründen oder eben weil man auf der anderen politischen Seite steht. Aber dann doch bitte nicht nur aufgrund seiner Vita und seines Vermögens.

Gibt es in unserer Politik nicht sowieso zu viele Berufspolitiker und Vollzeit-Parlamentarier? Wieviele Unternehmer und/oder Selbstständige sitzen denn im Bundestag? Recherchiere gerne mal selbst nach. Abwechslung wäre hier also durchaus wünschenswert. Böse Zungen behaupten ja, dass manche Politiker (z.B. auf der grünen Seite Claudia Roth) ohne die Politik tatsächlich arbeitslos wären und viele Lebensläufe „geschönt“ sind…

Freiheit vs. Staatsgläubigkeit

Warum lässt man einen Merz nicht einfach mal beweisen ob und was er so drauf hat? Soll er sich doch mal der Realität stellen und sich beweisen. Irgendwann hat so schließlich mal unsere soziale Marktwirtschaft funktioniert, die uns in diese Führungsposition in Europa gebracht hat, die Deutschland (noch?) hat.

  • „Kann man einen Christian Lindner überhaupt ernst nehmen? War er nicht mal mit einem Start-Up selbst pleite (Quelle)?“

Nunja, hierzu kann ich nicht viel sagen, weil mir die notwendigen Hintergründe zur Pleite fehlen. Ich kenne nur die Darstellung in manchen Medien. Da Liberale in eher linksgeprägten Medien grundsätzlich einen schweren Stand haben, dürfte die teilweise negative Darstellung teilweise erklären.

So finde ich auch die bekannte Reportage auf NDR über ihn – nunja – sagen wir mal nicht gerade positiv sympathisch. Er wird eher als emotional kalt, skrupellos und erfolgsgeil dargestellt. Aber das ist nur meine Meinung, mach dir am besten selbst ein Bild: [Hinweis: Die Reportage wurde zwischenzeitlich von Youtube entfernt. Eventuell waren manche „Fakten“ des NDR doch nicht korrekt recherchiert?!]

Eines kann ich aber sagen: In den USA gleicht es einem Adelsschlag, wenn man als Unternehmer oder Selbstständiger mal pleite war und es dann im Laufe der eigenen Vita aus eigener Kraft aber dennoch wieder nach Oben geschafft hat. Nur in Deutschland scheint dies irgendwie verpönt zu sein. Das ist wohl der Unterschied zwischen der positiven angelsächsischen Mentalität und der ewig kritisierenden und negativen deutschen Mentalität.

Frage der Mentalität?!

Manchmal drängt sich mir der Eindruck auf, dass Persönlichkeiten mit einem nicht gerade stromlinienförmigen Lebenslauf à la „Schule-Ausbildung/Studium-Angestelltenjob-Kinder-Rente-Tod“ hierzulande gerne argwöhnisch und skeptisch betrachtet werden. Zumindest vom Mainstream.

  • Flüchtlingsproblematik

Ja auch dieses Thema möchte ich hier ansprechen *wow, mutig isser*. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso die beiden Lager auch hier dermaßen abgehen wie Nachbars Lumpi. Genau wie eine sich abschottende Gesellschaft nie und nimmer langfristig funktionieren kann (nenne mir gerne mal ein gegenteiliges Beispiel? Kuba? *lach*), gilt dies in gleichem Maße auch für Gesellschaften, die ungefiltert alle Arten von Nationen die eigenen Grenzen passieren lassen. Letzteres erlebten wir vielleicht tatsächlich seit Ende 2015 bis Heute.

Weiter möchte ich dies auch nicht kommentieren. Aber: Kann man sich nicht einfach mal in der Mitte treffen? Ein aufgeblähter Wohlfühl-Sozialstaat mit geschröpften Leistungsträgern wird auf Dauer nicht funktionieren (die Politik erkennt das zunehmend in Bezug auf die gesetzliche Rente). Ja, das Geld muss tatsächlich auch erwirtschaftet werden und wächst nicht auf Bäumen.

Genauso ist aber auch eine positive Migration für eine Gesellschaft überlebenswichtig, wirtschaftlich wie auch kulturell. Wie wäre der Wiederaufbau Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg in den 50er und 60er Jahren ohne die ganzen Gastarbeiter verlaufen? Spannend. Migration ist wichtig und richtig. Aber dann doch bitte eine professionell gesteuerte, intelligente und soziale. Aber keine Drehkreuz-Migration ohne Kontrolle.

Habt euch lieb!

Also etwas mehr Contenance bitte. Ich weiß, dass Social Media und die ganzen sehr einfach gestrickten Kommentierer etc. es geradezu herausfordern, dass man ebenso polemisch unterirdische Äußerungen ablässt. Aber wem nutzt das? Jetzt mal echt: WEM NUTZT DAS? Dir jedenfalls nicht. Es raubt im Endeffekt nur Lebenszeit, die du in etwas Sinnvolles hättest investieren können. Zudem macht es dir schlechte Laune und vertreibt dein ansonsten (hoffentlich) positives Mindset.

Egal ob du nun politisch links oder rechts bist: Sobald du Kommentare des anderen Lagers liest, überkommt dich doch sicher auch ein recht ungutes Gefühl von Abneigung, wenn nicht Hass. Nicht gerade positiv.

Warum tust du dir das an?

Ich für meinen Teil mache es daher so: Politisch meide ich Facebook und Co. Entscheidend sind ohnehin eher die eigenen Taten und weniger die (geschriebenen) Worte. Ich diskutiere lieber bei einem Bierchen oder einem Kaffee direkt und persönlich, anstatt dieses Kasperletheater in den Social Media weiter mitzumachen.

Hierzu lege ich dann ergänzend noch von Zeit zu Zeit, frei nach Rolf Dobelli*, eine Social-Media- und News-Diät ein. Probier es aus, es wirkt manchmal wahre (Stimmungs-)Wunder…

Wie gehst du mit solchen Themen um?

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