Aktien

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Was sind Aktien?

In diesem Text sind in erster Linie Einzelaktien gemeint, also keine aktiven Fonds oder ETFs. Also Einzelaktien von Unternehmen. Es macht hierbei aber keinen Unterschied, ob diese einmalig gekauft oder automatisiert mittels Sparplan in Bruchstücken gekauft werden. Den Marktwert einer Aktie siehst du anhand des aktuellen Aktienkurses. Die Aktienkurse sind auf einschlägigen Finanz-Seiten im Internet, sowie auf Nachrichtensendern im TV nachzuverfolgen.

Bei Aktien handelt es sich um Anteile an Börsen gehandelten Firmen. Wenn du Aktien eines Unternehmens kaufst, besitzt du quasi einen Teil der Firma und ihres Inventars. Du nimmst über den Aktienkurs unmittelbar an deren Gewinnen und Verlusten teil.

Das größte Argument für die Menschen, sich Aktien zuzulegen, dürften jedoch die Dividenden sein. Wenn das Unternehmen Gewinne erwirtschaftet, werden diese an die Aktionäre in Form von Dividenden ausgeschüttet. Dies erfolgt entweder einmal im Jahr, bei US-Aktien werden Dividenden aber auch gerne mal pro Quartal, also vier Mal im Jahr ausgeschüttet.

Je nach Höhe der Dividenden und dem Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs spricht man von der Dividendenrendite der Aktie. Ist der Aktienkurs beispielsweise gerade bei 100 Euro und du bekommst pro Aktie 4 Euro Dividende, entspricht das einer Dividendenrendite von 4%.

Obwohl wir uns derzeit in einer absoluten Niedrigzinsphase befinden, sind dennoch Dividendenrenditen von 2,5 bis 5 Prozent alleine im DAX keine Seltenheit und ohne großes Risiko für Jedermann investierbar. Nicht umsonst heißt es bei vielen Finanzexperten:

Dividenden sind die neuen Zinsen

Grundsätzlich ist das Risiko, mit Aktien großer (Value-) Konzerne (Buy-and-Hold-Strategie) Verluste zu erleiden, relativ gering. Dennoch sollte man sich natürlich vorher eindringlich mit dem Unternehmen beschäftigen. Auch kommst du bei Aktien nicht darum herum, Geschäftsberichte und Bilanzen zu lesen.

Zumindest wenn du seriös und langfristig in Aktien von Einzelunternehmen investieren möchtest. Immerhin ist man in gewisser Weise vom Erfolg des Unternehmens abhängig, da ansonsten das eigene Vermögen leiden könnte. Daher sollte man sich vor dem Aktienkauf eingehend mit der Firma beschäftigen.

Entsprechende Fachliteratur ist bei der Unternehmensanalyse* hierbei sehr hilfreich und kann dich im schlimmsten Falle vor einem miserablen Investment bewahren.

Zwar kann man Aktien auch kurzfristig handeln, dann befindet man sich aber im Bereich des Tradings/Spekulierens und nicht mehr im Bereich des langfristigen Vermögensaufbaus. Der Kauf und Verkauf innerhalb kürzester Zeit ist bei vielen Daytradern gängige Praxis. Durch die hohe Liquidität und Handelbarkeit von Aktien kann dies von Zeit zu Zeit auch recht zreizvoll sein.

Wie und wo kann ich Aktien kaufen?

Um selbst aktiv an der Börse zu werden, empfehle ich ein Wertpapier-Depot bei einem seriösen Online-Broker (z.B. hier*). Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Online-Banken mit Brokerfunktion. Da jeder Broker seine eigenen Vor- und Nachteile hat, werde ich an dieser Stelle keinen speziellen Broker empfehlen.

Aber zumindest so viel: Mit den gängigen großen deutschen Brokern macht man zur Zeit wenig falsch. Wenn das Depot erstmal eingerichtet ist und man dafür unterschrieben hat, mit Aktien handeln zu wollen und entsprechendes Know-How besitzt, kann es auch schon losgehen.

Welche Online-Depots sind empfehlenswert?

Nun, wie immer im Leben gilt auch bei der Suche nach einem geeigneten Broker: Die eierlegende Wollmilchsau gibt es einfach nicht. Jeder Broker hat seine Stärken und Schwächen. Bedenkenlos empfehlen kann ich jedoch die folgenden 5, wobei die konkrete Wahl natürlich immer bei dir liegt:

Welche Börse wählen?

Wenn du einmal bei deinem Broker in der Handelsmaske bist, stellst du fest, dass es verschiedene Börsen gibt, auf denen du handeln kannst. Als Beispiele hier einige (nicht abschließend): Xetra, Frankfurt, München, Stuttgart, Tradegate, außerbörslich oder bei ausländischen Börsen.

Die Börsen unterscheiden sich hierbei speziell durch die Börsengebühren, die Öffnungszeiten und natürlich die Verfügbarkeit spezieller Wertpapiere. Normalerweise dürftest du aber auf Xetra, in Frankfurt und der Börse Tradegate in der Regel fündig werden.

Die Börsen stellen dir dann auch einen aktuell Kauf- und Verkaufskurs zur Verfügung. Letztendlich musst du dann nur noch deine Stückzahlen eintippen und davor natürlich für eine ausreichende Deckung deines Trading-Kontos sorgen. In der Regel bist du dann bereits nach wenigen Klicks stolzer Aktienbesitzer und somit bereits Investor.

Das richtige Unternehmen vorausgesetzt, sind Aktien noch immer die beste Möglichkeit, hohe Rendite einzufahren unter anderem auch weil sie als Sachwerte weitgehend inflationsgeschützt sind.

Aktien als Sachwerte

Eine Aktie stellt wie oben beschrieben quasi einen Anteil am Unternehmen dar. Als Aktionär gehört dir somit ein Teil des Unternehmens. Der Inflationsschutz durch Aktien ergibt sich aus der weitgehenden Unabhängigkeit von Währungen (Sachwert). Ähnlich einer Immobilie. Es spiel unter dem Strich keine Rolle, ob die Dividende in Euro, DM, Euro 3000 oder welcher Währung auch immer ausgeschüttet werden.

Du als Anleger behältst deinen Besitzanspruch und deinen Anspruch auf die Unternehmensbeteiligung. Im Falle einer Insolvenz würde dir somit in der Theorie ein Teil der Maschinen der Firma gehören, ganz im Gegensatz zu Anleihen, wu du im schlimmsten Fall leer ausgehst.

Beteiligung am Produktivkapital der Gesellschaft

Aktien sind meiner Meinung nach auch eine der ehrlichsten und sozialsten Investments auf dem Markt: Kaufst du dir Aktien eines Unternehmens, so stellst du dem Unternehmen dein Geld zur Verfügung. Von diesem Geld kann die Firma neue Maschinen kaufen, neue Arbeitsplätze schaffen, ihre Forschungstätigkeit intensivieren, neue Märkte erschließen usw.

In Form der Dividende wirst du als Anleger dann im Gegenzug an dem Unternehmensgewinn beteiligt. Im Endeffekt eine Win-Win-Situation. Wer über Aktionäre schimpft und sie als habgierige Kapitalisten brandmarkt, der verkennt, dass ohne deren Kapital wahrscheinlich auch weniger Menschen in Lohn und Brot stünden oder die Firma in dieser Form nicht mehr überlebensfähig wäre.

Im Gegensatz zu dem Geld auf einem Tagesgeldkonto, ist dein Kapital somit aktiv am Wirtschaftsleben beteiligt und somit Teil des gesamten Wirtschaftskreislaufs. Anders wenn du dein Bargeld unterm Kopfkissen bunkerst oder auf dem Tagesgeld zinslos schrumpfen lässt.

Somit ist der Aktienkauf in meinen Augen trotz seines in Deutschland noch immer herrschenden schlechten Rufes ein durchaus sozialer Weg, sein Geld im Sinne Aller zu investieren. Würden alle Menschen ihr Bargeld zuhause bunkern, würde unsere Wirtschaft zusammenbrechen und das gebunkerte Geld ohnehin bald nichts mehr Wert sein. Gewonnen hätten diese „Angstbunkerer“ somit unterm Strich auch nichts.

Im Falle von Aktien hättest du somit immerhin noch einen Sachwert auf der Hand, der in der Theorie eigentlich immer einen gewissen „inneren“ Wert darstellt. Dass nicht automatisch jede Aktie ein tolles Investment sein kann und es Ausnahmen gibt, möchte ich dir jetzt einmal aufzeigen:

Hohes Risiko bei Penny-Stocks

Neben den „großen“ Aktien weltbekannter Unternehmen, gibt es auch die Gattung der sogenannten „Penny-Stocks„. Das sind  – wie der Name schon sagt – Aktien, die aktuell einen Kurswert von wenigen Cents bis wenigen Euros haben. Wer den Film „Wolf of Wallstreet„* mit Leonardo Di Caprio gesehen hat, weiß, dass gerade in diesen Aktien ein enormes Risiko enthalten ist.

Schließlich muss es ja einen Grund haben, wieso die Aktien nur wenige Cents kosten. Entweder die Firma hat enorme finanzielle Probleme oder sie steht sogar kurz vor der Insolvenz, was natürlich einen Totalverlust deines eingesetzten Kapitals bedeuten würde. Mit viel Glück kannst du aber eine Firma erwischen, die nur deshalb ein Penny-Stock ist, weil sie erst frisch an die Börse gegangen ist. Hier hättest du dann tatsächlich mit einem guten Händchen und einem Quäntchen Glück die Chance auf ein enormes Vermögen.

Eine Übersicht über Penny-Stocks findest du beispielsweise hier. Zwar klingt es im ersten Moment reizvoll, sich für 1000 Euro beispielsweise 10.000 Aktien eines Unternehmens mit einem Aktienkurs von 10 Cent pro Aktie zu kaufen und darauf zu hoffen, dass der Kurs auf 20 Cent (verdoppelt) oder gar einen Euro (verzehnfacht) steigt. Im Falle von 1 Euro hätte man mal so eben aus 1000 Euro 10000 Euro gemacht, also seinen Einsatz verzehnfacht.

Dass es natürlich auch anders kommen kann, sollte jedem klar sein. Der Totalverlust hängt wie ein Damokles-Schwert über einem solchen Investment bzw. solch einer Spekulation.

Chancen durch Penny-Stocks?

Wie oben beschrieben können Penny-Stocks eines Start-Ups nach einem frischen IPO (Börsengang) tatsächlich eine enorme Chance darstellen darstellen, beispielsweise wenn das Start-Up floriert und sich tatsächlich der Börsenkurs vervielfacht. Es gibt Menschen, die einen solchen „lucky-punch“ gelandet haben und tatsächlich Millionäre geworden sind. Die Gefahren eines solchen Unterfangens überwiegen jedoch in meinen Augen eindeutig die Chancen.

Grundsätzlich sind aber Aktien in meinen Augen das seriöseste und gleichzeitig langfristig lukrativste Investment, wenn man sich für die richtigen Unternehmen entschieden hat. Um das zu beurteilen, gibt es viel Fachliteratur*, die sich mit dem Thema Unternehmensanalyse und den entsprechenden Kennzahlen (KGV, KBV etc.) beschäftigen.

Gefahr: Mangelnde Diversifikation

Wenn du nun mit dem Gedanken spielst, tatsächlich dein Geld in Einzelaktien zu investieren, dann solltest du dabei unbedingt auf eine ausreichende Diversifikation (Streuung) deines Vermögens achten, da Einzelaktien per se risikoreicher als Fonds bzw. ETFs sind. Hier ein paar Punkte, die dir helfen, deine Einzelaktien ausreichend zu streuen und dabei Klumpenrisiken zu vermeiden:

  • Streuung über mehrere Länder bzw. Regionen der Welt, nicht nur den deutschen DAX
  • Nicht nur zyklische Aktien, sondern auch nicht-zyklische Aktien, wie zum Beispiel stabile Konsumgüteraktien (Gegessen, getrunken und geputzt wird auch in der schlimmsten Krise)
  • Unternehmen verschiedener Größen (Small-, Mid- und Large-Caps) gemischt
  • Diversifikation über verschiedene Branchen hinweg (z.B. Automobil, Konsumgüter, Pharma, Chemie, Gesundheit, Nahrungsmittel, Getränke, Rüstung, Alkohol und Tabak)

Wieviele Einzelaktien gehören in ein gutes Depot?

Nun hast du dich entschieden und möchtest Einzelaktien. Aber wieviele Einzelaktien sollten es denn im Depot sein? Kann man zu viele oder zu wenige Aktien im Depot haben? Nun hierauf möchte ich am Schluss kurz eingehen. Ich persönlich halte eine Depotgröße von 15-25 Einzelaktien für optimal. Darunter dürfte eine ausreichende Diversifikation schwierig werden bzw. steigt das Risiko bei ungünstiger Aktienauswahl zu stark an.

Mit über 25 Aktien dürfte deine Wahrscheinlichkeit stark sinken, den entsprechenden Index zu schlagen. Hier könntest du dann im Prinzip gleich einen ETF auf einen globalen Index nehmen.

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