Warum und wie in Emerging Markets investieren?

Investierst du in Emerging Markets, also Schwellenländer wie China, Indien, Russland und viele mehr? Heute möchte ich dir einmal darstellen, wieso ich es beinahe schon als fahrlässig bezeichnen würde, wenn man nicht in Emerging Markets investiert ist. Darüber hinaus möchte ich dir die bekanntesten und größten Indices für eine passive ETF-Anlage in die Schwellenländer* zeigen und wieso ich genau diese aktuell nicht bespare. [Korrektur: Inzwischen doch! Siehe Update ganz unten!]

Inhaltsverzeichnis

Was sind Emerging Markets?

Kommen wir erstmal dazu, was Emerging Markets überhaupt sind. Nun, darunter versteht man einfach nur „Schwellenländer„, also Länder und Märkte, die an der Schwelle stehen, als „entwickelte Industrienationen“ zu gelten. Diese Staaten gelten als noch potentiell gewinnträchtig, da sie ordentliches Aufholpotenzial zur westlichen „entwickelten“ Welt haben.

Je nach Indexanbieter zählt hierzu eine variierende Anzahl von Ländern. Grob kann man sagen, dass derzeit knapp 24-26 Länder zu den Emerging Markets zählen. Viele manchen den Fehler und setzen Emerging Markets mit China gleich und meiden infolge aus Risikoangst diesen Länder-Index.

Das ist viel zu kurz gegriffen wie du gleich sehen wirst. Die Emerging Markets-Länder lassen sich nämlich nicht auf einen geografischen Block einteilen, sondern sind global verteilt. So gehören zum Beispiel auch die Türkei und Griechenland aktuell zur Liste der Emerging Markets-Länder. Beim größten Indexanbieter MSCI umfassen Emerging Markets aktuell folgende 26 Staaten, jeweils nach Kontinent unterteilt (Quelle):

  • Amerika: Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko, Peru
  • Europa: Griechenland, Polen, Russland, Tschechien, Ungarn
  • Afrika und Vorderasien: Ägypten, Katar, Südafrika, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate, Saudi-Arabien
  • Asien/Ozeanien: China, Indien, Indonesien, Malaysia, Pakistan, Philippinen, Südkorea, Taiwan, Thailand

Die bekanntesten Emerging Markets Indices

Wie oben bereits angerissen gibt es mehrere Indexanbieter auf die Emerging Markets. Ich beschränke mich hierbei auf die für Privatanleger relevantesten Indices aus den Häusern MSCI und FTSE:

MSCI Emerging Markets

Als ohne Zweifel bekanntester Anbieter dürfte der in New York ansässige US-Finanzdienstleistungsanbieter „MSCI Inc.“ gelten. Produkte auf dessen „MSCI Emerging Markets„-Index finden sich in zahlreichen Depots von Privatanlegern, wie auch institutionellen.

Vielleicht hast auch du schon einmal im Zusammenhang mit der ETF-Anlage die Floskel „70:30“ gehört. Hierunter versteht man ein globales ETF-Depot aus einem Teil MSCI World (70%) und einem kleineren Teil MSCI Emerging Markets (30%).

Die oben dargestellte Länderliste stellt die derzeitige Abdeckung von MSCI dar. Aktuell sind somit 26 Länder und 1410 Unternehmen/Aktien in diesem Index enthalten. MSCI spricht davon, dass diese Anzahl an Aktien nahezu 85 Prozent der Marktkapitalisierung der enthaltenen Länder repräsentiert (Quelle).

Performance des MSCI Emerging Markets

Aber wie hat sich nun dieser Index im Vergleich zu den entwickelten Ländern (MSCI World) und dem Gesamt-Weltindex (MSCI ACWI) geschlagen? Nachfolgend siehst du die jährliche Performance des MSCI Emerging Markets:

MSCI Emerging Markets Performance - Rendite MSCI Emerging Markets
Quelle: https://www.msci.com/documents/10199/c0db0a48-01f2-4ba9-ad01-226fd5678111

Du siehst also, dieser Index schwankt sehr stark. In manchen Jahren übertrifft er den Rest der Welt um einiges, in den letzten Jahren sah es hier aber eher mau aus, weshalb von einem ordentlichen Aufholpotential ausgegangen wird. Diese Auffassung teile auch ich, weshalb ich die Emerging Markets langfristig per Sparplan auch bespare. Jedoch aktuell nicht den MSCI.

FTSE Emerging Markets

Der zweite weltweit bekannte Indexanbieter stammt aus dem Vereinigten Königreich und nennt sich FTSE (Financial Times Stock Exchange) Russell. Auch dieser Anbieter möchte die Schwellenländer abdecken und bietet hierzu seinen eigenen Index FTSE Emerging Index an. Größtenteils decken sich die Staaten mit denen des Anbieters MSCI, jedoch gibt es eine gewichtige Ausnahme, die es zu beachten gilt: Bei FTSE zählt Südkorea zu den entwickelten Ländern (!). Wenn du also den FTSE EM* wählst, dann steckt hier kein Südkorea mit drin.

Daher kommt auch der wichtige Ratschlag, die Produkte verschiedener Indexanbieter nicht zu mischen. Also entweder MSCI World zu MSCI Emerging Markets oder FTSE Developed World zu FTSE Emerging. Dies ist ganz wichtig, da du andernfalls kein Südkorea im Depot hast, wenn du beispielsweise den MSCI World und den FTSE Emerging miteinander kombinieren würdest.

Aktuell beinhaltet der FTSE Emerging Index 1780 Unternehmen/Aktien aus 24 Ländern (Quelle). Diese sind:

BrasilienMexiko
ChilePakistan
ChinaPeru
KolumbienPhilippinen
TschechienKatar
ÄgyptenRussland
GriechenlandSaudi-Arabien
UngarnSüdafrika
IndienTaiwan
IndonesienThailand
KuwaitTürkei
MalaysiaVereinigte Arabische Emirate

Du siehst, im Gegensatz zum MSCI-Pendant fehlen Südkorea und Argentinien beim FTSE Emerging Index.

Performance des FTSE Emerging Index

Und wie hat sich dieser Index geschlagen? Nachfolgende Performancedaten stammen direkt vom Index-Anbieter und setzen auch hier den Emerging Index ins Verhältnis zum FTSE All-World, als ACWI-Pendant bzw. zum FTSE Developed World als MSCI World-Pendant:

Performance FTSE Emerging Index - Rendite FTSE Emerging Markets
Quelle: https://research.ftserussell.com/analytics/factsheets/Home/DownloadConstituentsWeights/?indexdetails=AWALLE

Du siehst, im direkten Vergleich unterscheiden sich die beiden Indices kaum voneinander, auch hinsichtlich der Performance.

Wieso in die Emerging Markets investieren?

Also kommen wir nun auf den Punkt, wieso es in meinen Augen überhaupt Sinn macht, in die Schwellenländer zu investieren. Alleine China und Indien zuammen haben knapp 2,8 Mrd. Einwohner (!). Das sind 3 mal mehr Einwohner als die EU und die USA zusammen haben. Ich glaube man muss kein Hellseher sein, um beiden Staaten langfristig großartige Wachstumschancen einzuräumen.

Auch in den übrigen Ländern der Indices bestehen langfristig noch gute Aussichten, auch weil sie über ganze Kontinente verteilt sind (siehe oben).

Selbst wenn in den Industrieländern die Bänder stillstehen und eine Wirtschaftskrise oder gar Rezession das Wachstum verlangsamt oder stoppen sollte – in den Emerging Markets dürfte weiterhin Musik spielen.

Auch haben die beiden Indices in den letzten 10 Jahren teilweise schlechter performt als die entwickelten Länder. Dies führe ich hauptsächlich auf so Kurstreiber wie die FANG-Aktien (Facebook, Amazon, Netflix, Google) aus den USA zurück.

Auch hier besteht also ordentliches Aufholpotential, insbesondere wenn die Tech-Aktien doch mal einbrechen sollten.

Zudem vermeidet man mit einem Investment in die Emerging Markets naturgemäß einen zu großen Home-Bias und diversifiziert sein Portfolio.

Wie investiere ich in Emerging Markets? (siehe Update unten!)

Wie ich in der Einleitung bereits angekündigt habe, investiere ich derzeit nicht in die beiden großen Indices oben, bzw. nur in abgewandelter Form. Hintergrund: Durch meinen Eine-Welt-ETF habe ich bereits die komplette Welt, nach Marktkapitalisierung gewichtet, im Depot. Die Schwellenländer haben in meinem Vanguard-Schlachtschiff bereits einen Anteil von knapp 11 Prozent.

Durch einen weiteren nur nach Marktkapitalisierung gewichteten Index (beide oben gewichten ausschließlich danach) hätte ich hier mit der Zeit ein Ungleichgewicht zugunsten der Schwellenländer.

Also muss eine andere Lösung her und ich bin froh, dass ich so eine Lösung für mich gefunden habe. Diese lautet:

Invesco FTSE EM High Dividend Low Volatility ETF

Zugegeben, der Titel ist anstrengend. Aber derzeit investiere ich in die Schwellenländer tatsächlich über oben genannten ETF aus dem Hause Invesco (ISIN: IE00BYYXBF44, WKN: A2AHZU).²

²[Transparenzhinweis: Ich profitiere in keiner Weise finanziell von der Erwähnung dieses ETF auf meiner Webseite. Es handelt sich um keine Kooperation oder Sponsored Post. Ich halte den ETF wie gesagt selber und finde ihn bislang überzeugend, weshalb ich hier über ihn schreibe.]

Dieser ETF hat als Grundlage tatsächlich den oben genannten FTSE Emerging Markets. Daraus ergeben sich gute Symbiosen mit meinem Vanguard FTSE All-World, ebenfalls aus dem Hause FTSE. Nun aber der Clou des obigen ETF: Aus den oben genannten 1780 Unternehmen wählt der Index diejenigen knapp 100 Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite aus. Um zu verhindern, dass dort Unternehmen landen, die nur deshalb eine hohe Dividendenrendite haben, weil es operativ schlechter läuft, filtert der Index zusätzlich noch nach Volatilität.

Zusammengefasst: Aus dem FTSE Emerging Markets werden Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite und den gleichzeitig geringsten Schwankungen herausgesucht. Statt 1780 Unternehmen, habe ich aber nur knapp 100. Die Big Player aus China (Alibaba, Tencent etc.) sind aber dennoch in meinem Depot vertreten, da der FTSE All-World diese beinhaltet.

FTSE Emerging Index versus FTSE Emerging High Dividend Low Volatility Index

Dass sich die Performance hinter dem regulären FTSE EM nicht zu verstecken braucht, siehst du im direkten Vergleich zwischen beiden Indices (Quelle FTSE):

Performancevergleich FTSE Emerging Markets vs. FTSE Emerging High Dividend Low Volatility
Quelle: https://research.ftserussell.com/Analytics/FactSheets/temp/2958c6d0-00ab-4547-b2ce-92b03a1414c2.pdf

Für mich also eine großartige Wahl, um bei der sowieso schon bestehenden Abdeckung der Schwellenländer durch den All-World noch neue Akzente zu setzen. Zudem sind hier auch die Länderschwerpunkte anders verteilt, so sind Russland, Taiwan und Südafrika die größten Positionen in diesem gefilterten Index.

Eine schöne Zusammenfassung des ETFs haben auch die Kollegen von Echtgeld.tv kürzlich zusammengestellt, auf deren Youtube-Kanal ich bei dieser Gelegenheit gerne verweise:

Invesco Emerging High Dividend Low Vola ETF auf Echtgeld.tv
Quelle: Beitrag von Echtgeld.TV auf Youtube über weltweite Dividenden-Portfolios

Vor- und Nachteile des Invesco FTSE EM High Dividend Low Volatility ETF

Wie immer ist nicht immer alles Gold was glänzt, daher möchte ich dir nun die Vor- und Nachteile des Invesco-ETF aus meiner Sicht aufzeigen:

  • + Aktuell kostenlos bei meinem Broker (Consorsbank*) per Sparplan besparbar (Update August 2020: Inzwischen nicht mehr kostenfrei!)
  • + Hohe Ausschüttungsrendite von 5-7% p.a. – somit optimal für ein passives Einkommen
  • + Quartalsweise Ausschüttung, um einen Monat zeitversetzt zu meinem All-World, dadurch an 8 von 12 Monaten Ausschüttungen
  • + FTSE Emerging Markets zweifach gefiltert – dadurch geringere Schwankungen und potentiell „stabilere Unternehmen“ enthalten
  • + Zuverlässige Outperformance des normalen FTSE Emerging Markets und des MSCI Emerging Markets in den letzten 10 Jahren
  • + In einem Crash-Szenario vemutlich geringere Verluste und schnellere Erholung als ein normaler EM-ETF
  • + Grundsätzlich bin ich positiv gestimmt für die Zukunft der Emerging Markets
  • – Aktuell ist der Invesco ein noch sehr kleiner ETF mit nur 42 Mio. Euro (Stand: 12/2019) investierter Mittel, dadurch eventuell Gefahr der Schließung, wenn die Summe nicht auf mindestens 100 Mio. Euro steigen sollte
  • – Mit einer TER von 0,49 % p.a. etwas teurer als ein normaler EM-ETF, für mich aber sein Geld wert aufgrund der Outperformance
  • – Bislang leider der einzige in Deutschland zu findende ETF auf diesen Index

Fazit: Schwellenländer mal anders

Grundsätzlich bin ich bislang sehr zufrieden mit dem ETF. Schwellenländer gehen halt auch mal anders und bringen unter dem Strich sogar eine bessere Rendite. Die Emerging Markets zu vernachlässigen halte ich wie gesagt für wenig empfehlenswert, auch wenn die Industrieländer in den letzten 10 Jahren besser liefen.

Vieles was die letzten Jahre passiert ist, dürfte sich nicht so ohne weiteres auf die kommenden 10 Jahre übertragen lassen. Dies ist aber meine eigene Meinung.

Wie stehst du zu Schwellenländern* und wie deckst du diese wichtigen Weltregionen in deinem Depot bzw. deiner Altersvorosrge ab?


Update (04.08.2020): Wieso ich den Invesco-ETF ab sofort nicht mehr bespare

Zugegeben, nur kurz nur war ich in dem Invesco-ETF investiert, nicht einmal ein Jahr. Ursprünglich hatte ich vor, mindestens ein paar Jahre investiert zu bleiben und dann die Investment-Entscheidung noch einmal zu prüfen. Doch dann kam Corona:

Im März 2020 kam es zu einem beinahe beispiellosen Einbruch an den Finanzmärkten (und im Anschluss auch zu einer beispiellosen Erholung). Gerne betrachte ich solche Krisen dann auch als Bewährungsprobe meiner Investments. Nun, in dieser Hinsicht hat der Invesco leider versagt.

Im Vergleich zum normalen Vanguard FTSE EM hat der Invesco leider überproportional an Wert eingebüßt und bis dato leider auch nicht wieder zufriedenstellend aufgeholt. Hier siehst du einen Vergleich der beiden ETFs im März-Crash 2020:

Vergleich FTSE Emerging Markets und Invesco High Dividend Low Volatility ETF
Quelle: https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B3VVMM84,IE00BYYXBF44

Wie du in der Grafik siehst, hat der Invesco im Crash kein wirklich gutes Bild abgegeben. Der normale EM ist weniger stark eingebrochen und hat sich schneller erholt. Von „sichereren Unternehmen“ also leider keine Spur. Nun könnte man sagen, dass der Betrachtungszeitraum viel zu kurz ist und man von der einen Krise nicht auf eine Performance der nächsten 5 Jahre schließen könne.

Invesco-ETF ohne Alibaba, JD.com und Co.

Dennoch sehe ich es so: Der Invesco wirbt explizit damit, eine geringere Volatilität zu haben als der FTSE EM. Nun, dieses Versprechen kann ich hier leider nicht erkennen. Daher habe ich grundsätzliche Zweifel an der Konstruktion des ETF bzw. Index. Zudem denke ich inzwischen, dass der Fokus auf Dividenden in Zukunft nicht mehr erfolgsversprechend sein wird, da sämtliche Tech-Werte z.B. aus Indien und China darin fehlen.

Diese zahlen nämlich keine (hohen) Dividenden und werden daher auch nie in dem Invesco landen. Die nächsten Amazons oder Googles der Schwellenländer (Tencent, Alibaba, Kandi, JD.com etc.) werden aber in meinen Augen wie beim S&P 500 in den USA maßgeblich den Emerging-Markets-Index in den kommenden Jahren prägen und tragen. Hier möchte ich definitiv an Bord sein und die Kurssteigerungen des Index mitnehmen. Ein nach Marktkapitalisierung gewichteter Index macht hier dann einfach mehr Sinn.

Zudem habe ich mich mehrfach schriftlich an die Kollegen von Echtgeld.tv gewandt, aber leider nie eine Antwort auf meine Anfrage bekommen, wie sie zu ihren Schaubildern (siehe oben im Artikel) mit der krassen Outperformance des Invesco gekommen sind. Der Indexvergleich (siehe oben) auf der Seite des Indexanbieters lässt keine starke Outperformance erkennen, sondern lediglich eine ziemlich ähnliche Performance.

Sollte ich hier noch eine Erklärung der Kollegen bekommen, werde ich entsprechend nachberichten. Für mich ist der Invesco aber erstmal raus.

Umschichten in den FTSE Emerging Markets

Also was habe ich getan und was werde ich aufgrund der Entwicklung nun noch tun? Ganz einfach:

  1. Sparplan auf den Invesco habe ich gestoppt
  2. Start eines Sparplans auf den Vanguard FTSE EM (ausschüttend) stattdessen. Dadurch dann auch gleichzeitig niedrigere laufende Kosten (TER)
  3. Den Invesco behalte ich im Depot, bis dieser wieder im Gewinn ist. Ich verkaufe ihn dann mit einem (kleinen) Gewinn. Den Verlust realisiere ich in diesem Falle nicht.
  4. Die üppigen Dividenden des Invesco werden bis dahin zusätzlich in den FTSE EM investiert, um diesen zusätzlich „aufzupäppeln“
  5. Der vollständige Verkaufserlös des Invescos, wird dann in einer einmaligen Transaktion mit einem gewissen Timing-Faktor in den FTSE EM umgeschichtet
  6. Der Invesco ist dann komplett aus meinem Depot geflogen
  7. Lehre gezogen: Fokus auf Dividenden macht in Zeiten von Amazons und Googles für mich keinen Sinn, insbesondere nicht bei aufstrebenden Staaten wie China und Indien

Zukünftig halte ich es also ganz konservativ mit der Kombination aus FTSE All-World (Industrie- und Schwellenländer) und FTSE EM (nur Schwellenländer). An ein genaues Balancing halte ich mich dabei aber nicht, wobei Schwerpunkt weiterhin der FTSE All-World sein wird.

Was sind deine Erfahrungen mit Schwellenländern im Corona-Crash?

9 Kommentare

  1. Die Folge zum Invesco habe ich damals als Podcast unterwegs gehört.
    Aufgrund der hohen Dividenden für mich als nicht passend definiert.
    Um den geringen EM Anteil im All World etwas zu pimpen haben ich den FTSE EM thesaurierend mit aufgenommen und kaufe ihn als Einzelkauf immer mal wieder zu wenn der Preis grade günstig ist bis max. 10% vom All World Volumen erreicht ist.
    Wenn ich Dividenden nicht scheuen würde 😆 wäre der Invesco aber ein super Produkt im Portfolio.

    1. Hallo Marco,

      Danke für deine Meinung. Ich bin ehrlich gesagt derzeit etwas enttäuscht von dem Invesco. Ein ETF, der sich mit dem Namen „Low Volatility“ schmückt und bei der Corona-Krise stärker in die Knie geht als der normale EM, hat für mich erhebliche Mängel.

      Ich werte das nochmal in Ruhe aus und verabschiede mich vielleicht auch von dem Invesco und schichte in einen normalen FTSE EM um. Das würde ich dann als Update hier im Artikel besprechen.

      LG

  2. Hi FinanzGuerilla, hi Blogleser-Gemeinschaft!

    durch die höhere Dividende beim Invesco ETF und den ständigen Kursschwankungen beider ETFs muss / sollte doch ohnehin mind. jährlich reballanced werden?

    Ich könnte doch bei dieser Aktion den Anteil der Schwellenländer im All World checken und diesen Umstand dann beim reballancen berücksichtigen. Aktuell richte ich mich bei den FTSEs nach 75 % All World und 25 % Emerging Markets. Mit gestiegenem oder gesunkenem Anteil der Schwellenländer im All World wird sich das Verhältnis entsprechend über die Jahre ändern. Was denkt Ihr darüber?

    Oder habe ich einen Denkfehler bzgl. Deiner Aussage: „Durch einen weiteren nur nach Marktkapitalisierung gewichteten Index (beide oben gewichten ausschließlich danach) hätte ich hier mit der Zeit ein Ungleichgewicht zugunsten der Schwellenländer.“?

    Gruß
    Paul

    1. Hallo Paul,

      Mit meiner Aussage meinte ich, dass es sich beim Invesco im Prinzip um einen völlig anderen ETF handelt als den „normalen“ FTSE EM. Meiner Ansicht nach benötigt man hier nicht zwingend ein Rebelancing, da sich die 100 enthalteten Unternehmen des Invesco ohnehin häufig ändern. Ich wage zu behaupten wesentlich häufiger als bei den marktkapitalisierungsgewichteten ETFs. Bei diesen bleiben die richtungsweisenden Unternehmen eher mal die gleichen (zumindest in den Top 10-20).

      Der FTSE All-World rebalanced automatisch, je nach Stärke bzw. Schwäche der Schwellenländer, also entfällt hier das Rebalancing auch. Im Verhältnis All-World – Invesco KANN man rebalancen, muss man aber meiner Meinung nach nicht unbedingt, da es sich wie gesagt um einen völlig anderen ETF handelt von der Auswahlmechanik her. Zudem dürfte der All-World über die Jahre stärker ansteigen als der Invesco, also wenn dann könnte man überlegen, dem Invesco mit einer kleinen Einmalzahlung „unter die Arme zu greifen“.

      Ansonsten bin ich eher skeptisch gegenüber dem ständigen Mantra des Rebalancing.

      LG

  3. Klingt ja interessant. Weißt du zufällig, wo echtgeld.tv die Werte in der Grafik her haben? So wie ich das sehe, wurden sowohl der Index als auch den ETF erst 2016 aufgelegt. In dem von dir verlinkten Paper wird der Index noch bis November 2014 angegeben (vermutlich simuliert) und da gibt es nicht wirklich eine Outperformance gegenüber dem „normalen FTSE EM“. Vielmehr liegt mal der eine, mal der andere vorne.

    1. Hallo Andreas,

      Ich habe bislang keine Antwort von Echtgeld.TV bekommen, jedoch aus der Community anderweitig Hilfe. Der ETF wurde in einem anderen Video von echtgeld.tv bereits vorgestellt, worin dann auch auf die Hintergründe der Outperformance eingegangen wird.

      Hier das Video ab der relevanten Minute 36:

      1. Danke für das Video.. leider bin ich nach dem Anschauen so klug als wie zuvor. Die beiden in dem Video kommen mir auch irgendwie nicht so kompetent vor. Das Format erinnert ein wenig an Teleshopping-TV. Ständig wird wiederholt, wie toll das Produkt ist aber offensichtlich ohne Grundlage. Nix für ungut, das ist bestimmt eine gute Beimischung im Depot, wenn man eine Dividendenstrategie verfolgt und sich im EM-Bereich einfach nicht auskennt.

        Mit den Zahlen wäre ich aber echt vorsichtig und würde das auf keinen Fall für bare Münze nehmen. Im besten Fall handelt es sich um Backtesting – das ist dann halt keine reale Grundlage und man hat ja schon oft gesehen, dass das dann beschönigt wird oder zumindest in der Zukunft nicht reproduziert werden kann. Im schlechteren Fall sind es einfach Phantasiezahlen, um das Produkt zu vermarkten und die höheren Kosten zu rechtfertigen.

      2. Hi Andreas,

        Also in der Vergangenheit fand ich die Videobeiträge der Plattform echt in Ordnung. Bislang habe ich auch nie grobe Schnitzer bei der Darstellung der Daten erkannt. Klar, über den Stil (wie Verkaufsfernsehen à la QVC oder so) kann man sicherlich streiten…

        Ich habe noch einen weiteren Artikel über den Invesco aufgestöbert, auch hier wird von einer hohen Outperformance gesprochen und als Quelle „Bloomberg“ angegeben. Die Charts kann man leider im Artikel nicht einsehen, ich glaube die waren nur im Heft einsehbar. Zitat aus dem Artikel:

        Seit 2008 brachte diese Kombi sogar mehr als viermal so viel Ertrag ein wie ein vergleichbares Investment in den bekannten Standardindex MSCI-Emerging-Markets.

        Hier gehts zum erwähnten Artikel auf Focus-Online.

        Ob es nun alles nur Werbung für den ETF sein soll, weiß ich natürlich nicht. Gehe ich eigentlich nicht von aus, da Invesco auch andere sehr große und erfolgreiche ETFs im Portfolio hat. Ich weiß nur: Einen globalen Index nach Dividendenhöhe und gleichzeitig geringer Volatilität zu filtern, ändert den Index grundlegend ab. Selbst auf der Seite von FTSE gab es in den letzten 5 Jahren eine Outperformance (4,1% zu 3,6%) gegenüber dem hauseigenen FTSE Emerging. Klar, dass diese leichte Outperformance alleine wahrscheinlich dauerhaft die leicht höheren Gebühren nicht rechtfertigt.

        Aber irgendwoher müssen die Zahlen ja kommen, ich werde mal weitersuchen. Nichtsdestotrotz bespare ich den ETF mal ergänzend zu meinem Welt-ETF, wo der „normale“ Emerging-Index ja ohnehin schon mit drin ist. Wenn er in sagen wir mal 2-3 Jahren keine zuverlässige Outperformance liefert, fliegt er raus und wird wieder gegen einen „normalen“ EM-ETF ersetzt.

        Liebe Grüße

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert