Ausschüttungen an 8 von 12 Monaten mit nur zwei ETF

Immer wieder mal werde ich gefragt, ob ich nicht einen simplen Tipp habe, wie man sich möglichst einfach und kostengünstig ein breit gestreutes passives Einkommen durch Ausschüttungen aufbauen kann. Ihr wünscht, ich handle: Also geht es heute um eine ganz simple Methode, wie du dir mit nur zwei ETFs ein solches passives Einkommen aufbauen kannst. Die ETF sind zusätzlich noch über Anbieter diversifiziert.

An mehreren Stellen habe ich bereits erklärt, wie du es schaffen kannst, dir mit Hilfe von ETFs oder Einzelaktien (Dividenden) ein passives und sogar stetig wachsendes Nebeneinkommen aufzubauen. Da dieses Thema wohl viele umzutreiben scheint, möchte ich dir in dem heutigen Beitrag einmal zeigen, wie du dieses Ziel mit nur zwei Transaktionen und einem Dauerauftrag recht simpel erreichen kannst:

Hinweis an dieser Stelle: Die aufgezeigte Vorgehensweise stellt keine Anlageempfehlung oder gar -beratung dar. Zudem bekomme ich durch die Darstellung der beiden ETF keinerlei Zuwendungen der emittierenden Gesellschaften oder von Dritten. Ich halte vielmehr aktuell auch beide ETFs selbst in meinem Depot und nutze sie ähnlich wie hier dargestellt.

Inhaltsverzeichnis

Kriterien für das Simpel-Depot mit Ausschüttungen

Das Depot soll in erster Linie folgende Kriterien erfüllen:

  • Passive Anlagestrategie mit ETF
  • Buy and Hold geeignet
  • Cashflow „ab der ersten Sekunde“
  • dennoch auch gutes Kurswachstum
  • breit und möglichst global diversifiziert
  • kostengünstig
  • steuerlich unkompliziert (durch die Ausschüttungen)
  • nicht nur quartalsweise Ausschüttungen
  • gute Gesamtrendite

An dieser Stelle ist mir wichtig, dass das nun vorgestellte Depot keinesfalls so konstruiert ist, dass du damit eine exorbitant hohe Rendite erwirtschaftest. Ein ETF auf den S&P 500 zum Beispiel würde mehr Rendite bringen.

Grundsätzlich würde ich bei der Lösung hier davon ausgehen, dass deine langfristig zu erwartende Rendite sich irgendwo zwischen 4,5 -6,5 % p.a. bewegen sollte (inklusive Ausschüttungen). Gerade vor dem Hintergrund eventueller baldiger Krisen, lässt sich dies aber wie immer nicht zuverlässig prognostizieren.

Ausgewählt habe ich folgende beiden ETF, wobei du einen davon schon von mir kennen dürftest. Die Gründe für die Auswahl erfährst du weiter unten, wo ich die beiden ETF detaillierter vorstelle:

Wieso also genau diese beiden ETFs? Schauen wir sie uns einmal näher an:

(Stand: 07.10.2019, Quelle)

Vanguard FTSE All-World UCITS ETF

  • Abgebildeter Index: FTSE All World NR USD
  • Investiert weltweit in Industrie- und Schwellenländer
  • Index-Selektion erfolgt nach Marktkapitalisierung
  • Schwerpunkt Länder:
PlatzRegionGewicht
1USA54,82 %
2Eurozone9,09 %
3Japan7,79 %
4Asien (Schwellenländer)5,76 %
5Großbritannien5,11 %
6Europa (ex Euro)4,71 %
7Asien (Industrieländer)4,18 %
8Kanada2,81 %
9Australasien2,23 %
10Lateinamerika1,46 %
11Afrika0,69 %
  • Enthält knapp 3200 große und mittelgroße Unternehmen
  • quartalsweise Ausschüttungen
  • Abbildung: Optimiertes Sampling
  • Ausschüttungsrendite: ca. 2,2 % p.a.
  • langfristige Performance: 11,89 % p.a. (seit Auflage)
  • TER (Kosten): 0,25 % p.a.

Der ETF performt langfristig in etwa wie ein ETF auf den MSCI World. Zudem enthält er Schwellenländer, die dann darüber entscheiden, ob der MSCI World outperformt oder underperformt wird.

Zusammenfassend: Globaler ETF, der nahezu alle Regionen nach deren Marktkapitalisierung enthält. Sollten sich die globalen Kräfteverhältnisse verschieben, „reagiert“ der Index durch die Erhöhung bzw. Herabstufung einzelner Länder. Beispiel: Überholt China die USA irgendwann, dann sollte der US-Anteil an Firmen sinken, der China-Anteil entsprechend steigen.

SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF

  • Abgebildeter Index: S&P Global Dividend Aristocrats NR USD
  • Investiert weltweit in Industrie- und Schwellenländer
  • Index-Selektion erfolgt nach langfristiger Dividendenzahlung bzw. -erhöhung: Mindestens an 10 aufeinanderfolgenden Jahren eine gleichbleibende oder steigende Dividende gezahlt
  • Enthält ca. 100-120 Unternehmen
  • Schwerpunkt Länder:
PlatzRegionGewicht
1Kanada22,60 %
2USA21,18 %
3Großbritannien14,73 %
4Eurozone14,32 %
5Europa (ex Euro)8,34 %
6Japan6,58 %
7Asien (Industrieländer)5,48 %
8Australasien2,13 %
9Afrika1,30 %
10Lateinamerika1,15 %
11Asien (Schwellenländer)0,76 %
  • quartalsweise Ausschüttungen
  • Abbildung: Optimiertes Sampling
  • Ausschüttungsrendite: ca. 4 % p.a.
  • langfristige Performance: 8,11 % p.a. (seit Auflage)
  • TER (Kosten): 0,45 % p.a.

Zusammenfassend: Globaler ETF mit hoher Gewichtung Kanadas. Unternehmen werden nach ihrer Dividendenhistorie ausgesucht. Dadurch tendentiell eher „sicherere“ Unternehmen mit einem langjährig etablierten Geschäftsmodell, Stichwort Qualität. Kürzt ein Unternehmen seine Dividende, fliegt es aus dem Index und wird für den Anleger „aussortiert“. Chancen auf kontinuierlich steigende Dividenden.

Ausschüttungen pro Jahr

Kommen wir nun zu den Ausschüttungszeitpunkten der beiden ETF. In nachfolgender Tabelle siehst du, in welchen Monaten der ETF jeweils ausschüttet (=X).

Monat:Vanguard FTSE All-WorldSPDR S&P Global Dividend
JanuarX
FebruarX
März
AprilX
MaiX
Juni
JuliX
AugustX
September
OktoberX
NovemberX
Dezember

Wenn du nun zusammenzählst, bekommst du durch die beiden ETF tatsächlich innerhalb eines Jahres an 8 von 12 Monaten deine Ausschüttungen. Lediglich in den Monaten März, Juni, September und Dezember würdest du entsprechend leer ausgehen.

Umsetzung des Projekts und Beispielrechnung – So gehst du vor

Du hast nun gesehen, dass du mit beiden ETFs ziemlich gute Ausschüttungen erhalten kannst. Wenn du das nun selbst für dich umsetzen möchtest, dann solltest du lediglich bei einem Broker deiner Wahl ein Depot eröffnen (z.B. hier*oder hier*) und dir die ETFs entweder per Einzelkauf oder per Sparplan in dein Depot holen.

Kleiner Tipp: Dadurch dass du durch die ETFs planbar laufende Erträge einnehmen wirst, wieso dann nicht einen Sparplan direkt auf deine Eingänge auf dem Verrechnungskonto einrichten?

Beispielrechnung:

Du investierst 100.000 Euro in diese beiden ETFs, zum Beispiel in einer 60:40 Aufteilung (weil der Vanguard weniger ausschüttet aber stärker im Wert steigt):

  • 60000 Euro in den FTSE All-World
  • 40000 Euro in den SPDR S&P Global Dividend

Ausschüttungen pro Jahr:

  • 1320 Euro durch den FTSE All-World (2,2 % auf 60000 Euro)
  • 1600 Euro durch den SPDR S&P Global Dividend (4% auf 40000 Euro)

macht zusammen ein passives Einkommen von 2920 Euro im Jahr, also runtergerechnet rund 243,33 Euro im Monat. Dass du ab 801 Euro auch Steuern bezahlen musst, lasse ich hier der Einfachheit außen vor.

Dieses Geld landet also automatisch auf deinem Verrechnungskonto und steht dir somit direkt zur Verfügung. Per Dauerauftrag kannst du es nun automatisiert auf dein Girokonto transferieren lassen.

Nun ist es so, dass die ETFs natürlich parallel auch noch in ihrem Wert steigen sollten, der Vanguard deutlich, der SPDR eher gemächlich. Während du also die Ausschüttungen kassierst, wächst ein Grundkapital von 100.000 Euro trotzdem langfristig weiter.

Du könntest dir nun natürlich überlegen, deine 243 Euro im Monat direkt oder zum Teil wieder in die beiden ETFs zu reinvestieren. Dies zum Beispiel automatisch per Sparplan mit Einzug direkt von deinem Verrechnungskonto. Dadurch würdest du dir einen Schneeball aufbauen, der sich über die Jahre zu einer wahren Lawine wandeln sollte.

Zum einen sollten bei diesem Vorgehen deine Ausschüttungen stetig wachsen, zudem steigen deine ETFs im Wert immer weiter.

Ewige Rente durch Ausschüttungen?

Natürlich läuft nicht immer alles so strikt nach Mathematik. Teilweise werden deine ETFs natürlich auch mal stark im Wert einbrechen, zudem könnten die Ausschüttungen bei einer Krise auch mal sinken. Dass diese jedoch ganz ausfallen, dürfte nahezu ausgeschlossen sein. Irgendwo auf der Welt spielt immer Musik.

Du siehst aber dennoch: Rein mathematisch könntest du dir mit dieser Taktik eine „ewige Rente“ aufbauen, die du schon heute beinahe jeden Monat kassieren kannst. Diese „Rente“ sollte zudem stetig steigen, genau wie das zugrundeliegende Kapital von 100.000 Euro im Beispiel.

Selbst mit einer solchen absoluten Simpel-Strategie kannst du dir eine schöne Ergänzung – wenn nicht sogar einen Ersatz – zur gesetzlichen Rente langfristig aufbauen. Kompliziert ist anders.

Zum Abschluss dennoch zur Klarstellung: Es gibt natürlich auch andere Wege, sich regelmäßig teilweise sogar monatlich Ausschüttungen auszahlen zu lassen. Immobilien-REITs, monatlich ausschüttende Anleihen-ETFs oder monatlich ausschüttende Einzelaktien bieten dies ebenfalls. Teilweise sind die Ausschüttungen dort sogar noch höher.

Mir ist es aber wichtig, dass trotz der Ausschüttungen auch die Kurswerte langfristig deutlich steigen. Hier ist man denke ich mit einem globalen Vorgehen etwas sicherer und entspannter unterwegs.

Wie ist deine Meinung zum hier dargestellten Simpel-Depot?

16 Kommentare

    1. Hallo Tim,

      Nein, die 60:40-Aufteilung bezieht sich immer auf dein Gesamtdepotwert. Du hast z.B. 100.000 Euro. Dann kaufst du für 60.000 den einen ETF und für 40.000 den anderen. Dieses Verhältnis musst du dann von Zeit zu Zeit wieder herstellen, falls einer der ETF wesentlich besser läuft als der andere (Rebalancing) und dadurch in deinem Depot einen höheren Wert stellt.

      Beispiel: Dein einer ETF macht aus den 60.000 –> 66.000. Der andere macht aus 40.000 –> 41.000. Dein neuer Gesamt-Depotwert: 107.000 Euro.
      Durch den Wertgewinn ist dein erster ETF aber jetzt bei 61,68% und dein anderer bei 38,32% des gesamten Depots, nicht mehr bei 60:40. Ist in diesem Beispiel jetzt nicht wild, aber jedes Jahr weicht es immer mehr ab. Daher empfehlen viele das Rebalancing, damit dein Depot auf Dauer nicht Schlagseite zu einer Seite hin bekommt.

      Ich hoffe die Erklärung hilft dir.

      LG

      LG

  1. Hallo ,

    Bin auch über Alberts Verlinkung hier. Tolle , originelle Idee gerade für Menschen die jetzt schon chaßflow haben möchten, dabei trotzdem die ganze Welt passiv abdecken und relativ sicher und einfach investieren möchten .

    Gruß Insider

  2. Hi zusammen,

    erst einmal Gratulation zu Seite und Artikel. Ich bin über Alberts Freitag Newsletter hier vorbeigekommen und es wird nicht mein letzter Besuch sein. Ich finde der Artikel trifft das Thema perfekt. Der Charme liegt in der Einfachheit bei gleichzeitiger Balance zwischen Cashflows und Steigerungen. Nun gut, ich bin in den ETFs auch Long drinnen, insofern 😉

    Hätte noch zwei Fragen:
    1. Für mich ist das Thema „Yield in Cost“ mittlerweile eigentlich das entscheidende. Sprich ich versuche die Aktien günstig zu bekommen und durch Steigerungen zu einem super Cashflow zu entwickeln. Du hattest geschrieben, dass man beim SPDR auch Chance auf steigende Dividenden hat. Mir ist das nicht ganz klar, weil machen die nicht alle (Dividenden ETFs) ein jährliches Rebalancing oder etwas vergleichbares und werfen dann evtl. gerade den Wert heraus, den sie günstig bekommen haben, weil es beispielsweise einen Wert gibt, der auch Aristokrat ist und eine höhere Yield bietet?

    2. Hast Du vllt. eine Meinung zum ishares MSCI World Quality Dividend (also im vgl. zum SPDR) oder eher nicht?

    Danke und mach weiter so? Tommi

    1. Hallo Tommi,

      Danke für dein Lob, das hilft natürlich ungemein 🙂

      Hinsichtlich dem MSCI World Quality Dividend habe ich leider keine Erfahrungen. Ich orientiere mich dann doch eher an den breiten globalen „Standard-ETFs“ als Core.
      Was ich mit den steigenden Dividenden beim SPDR meinte: Schau dir mal die US-Aristokraten-Variante von SPDR an. Hier steigen die Ausschüttungen nahezu jährlich, also ähnlich wie in einer selbstgebauten Dividenden-Strategie, nur ohne Arbeit. Das gibt auf die Jahre einen ziemlichen Hebel.

      Meine Hoffnung ist, dass der globale SPDR Dividenden-Aristokraten-ETF ähnlich seine Ausschüttungen über die Jahre steigert. Zwar sind seine „Auswahlkriterien“ nicht so krass wie bei der US-Variante (dort: 25 Jahre durchgehende Dividendenzahlung ohne Kürzung), dennoch denke ich, dass gerade bei Krisen es nicht soooo viele Unternehmen geben wird, die die Kriterien 10 Jahre Div-Zahlung ohne Kürzung erfüllen. Dadurch kommt es vielleicht weniger zu Wechseln der Unternehmen innerhalb des ETF, als bei einem nach Marktkapitalisierung gewichteten Index. Hier reicht ja schon eine Krise in Verbindung mit Verlust von Marktkapitalisierung aus, um ein Unternehmen aus dem Index zu werfen (siehe z.B. General Electric).

      Wie im Artikel geschrieben, ist das lediglich meine Hoffnung. Man muss abwarten, wie sich die Ausschüttungen des SPDR langfristig entwickeln und ob meine Hoffnung so auch eintritt.

      Liebe Grüße

      1. Hey und danke für die Antwort!

        Ja, den Zwiespalt mit dem SPDR kenne ich – wenn man es auf justeft vergleicht, sieht man bei der US-Variante deutliche Steigerungen, während die global Variante eher schwankt.. aber auch ich habe die Hoffnung. Den von mir angesprochenen iShares kann man evtl. noch als Alternative heranziehen – aber das ist eigentlich eher Geschmacksache .

        Also, macht weiter so! Grüße, Tommi

  3. 2% Dividende (eines ETF) sind schon sehr dürftig, da würde ich lieber von der jährlichen Steigerung 3-4% entnehmen.

    Oder aber einen Blick auf diese ETFs und Dividendenaktien werfen:

    Die Werte der jeweils Unterzeilen bedeuten übrigens „Dividende% / TER / NAV“

    UBS ETF (IE) DJ Global Select Dividend UCITS ETF (USD) A-dis
    >4% / TER 0,30 / € 26 Mio.

    Lyxor SG Global Quality Income NTR UCITS ETF D-EUR
    >4% / TER 0,45% / € 123 Mio.

    iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE)
    >5% / TER 0,46 / € 1,141 Mrd.

    Global X SuperDividend ETF
    ca. 6% / TER 0,58 / $ 943 Mio.

    iShares EM Dividend UCITS ETF
    ca. 6% / TER 0,65 / $ 491 Mio.

    Arrow Dow Jones Global Yield ETF
    >7% / TER 0,75 / $ 74 Mio.

    Schwab U.S. Dividend Equity ETF
    ca. 3% / TER 0,07 / …

    Vanguard Dividend Appreciation ETF
    ca. 2,2% / TER 0,10 / …

    iShares Core High Dividend ETF
    ca. 3,6% / TER 0,12 / …

    PowerShares S&P 500 High Dividend Low Volatility ETF
    ca. 3,5% / TER 0,30 / …

    Vanguard High Dividend Yield ETF
    ca. 3,2% / TER 0,09 / …

    S&P Dividend ETF
    ca. 3,0% / TER 0,35 / …

    WisdomTree U.S. Quality Dividend Growth ETF
    ca. 2,2% / TER 0,28 / …

    ProShares S&P 500 Dividend Aristocrats ETF
    ca. 1,9% / TER 0,35 / …

    FlexShares Quality Dividend Index Fund ETF
    ca. 2,9% / TER 0,37 / …

    WisdomTree LargeCap Dividend Fund
    ca. 2,8% / TER 0,28 / …

    … Einzelwerte …

    Kimberly-Clark (KMB)
    3,70%

    Pfizer, Inc. (PFE)
    3,80%

    General Mills (GIS)
    4,30%

    Duke Energy (DUK)
    4,50%

    Münchener Rück (WKN: 843002)
    4,62%

    National Retail Properties (NNN)
    4,80%

    BAT (WKN: 916018)
    4,95%

    Swiss Re Aktie
    5% Dividende / 5,48% Dividendenrendite

    Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S)
    ca.5%

    PPL Corporation (PPL)
    5,80%

    AT&T (T) (WKN: A0HL9Z)
    6,15%

    BKI Investment Company
    ca.6%

    LG Rainer-

    1. Hallo Rainer!

      Danke für deine Auflistung. Wie ich aber bereits auf andere Kommentatoren entgegnet habe, ist mir besonders wichtig, dass auch der Kurs des ETF deutlich steigt. Der Vanguard ist kein klassischer Dividenden-ETF, sondern eher ein MSCI-World-Ersatz mit ähnlicher Kursentwicklung. Als Sahnehäubchen gibts eben auch noch ab und zu Ausschüttungen.

      Ein Fokus auf Dividende hat eben meistens den Nachteil, dass der Kurs nicht so sehr steigt. Für Vermögensaufbau daher weniger geeignet. Aber deine erwähnten Wertpapiere können für den einen oder anderen Leser sicherlich hochinteressant sein.

      Liebe Grüße

    1. Hallo Marco,

      Danke für deinen Hinweis auf den Artikel im Focus, vielleicht inspiriert er den einen oder anderen Leser ja. Ich kenne den Artikel schon länger und finde ihn auch gut. Wie ich am Ende meines Artikels erwähnt habe, gibt es natürlich viele Wege zur monatlichen Dividende. Manche Wege zahlen zuverlässig die Dividende aus, die Gesamtperformance unterliegt aber meistens einem „großen Index“ wie dem MSCI World bzw. FTSE All-World.

      Ich wollte in meinem Artikel aber einen möglichst einfachen Weg darstellen, der auch noch auf Renditesicht überzeugen sollte. Er soll also Dividende und gutes Wachstum miteinander verheiraten. Das „12-Monate-Dividenden-Depot“ dürfte vermutlich eine geringere Gesamtperformance haben, als „mein Vorschlag“, unter anderem da meiner „konzentrierter“ ist.

      Weitere Gründe:
      – Mein „FTSE All-World“ schnitt historisch in seiner Performance immer besser ab als der Vanguard „FTSE All-World High Dividend Yield“, da in letzterem sämtliche Wachstumsaktien (ohne Dividendenausschüttung) als Kurstreiber fehlen
      – Bezüglich EURO-Aktien bin ich grundsätzlich eher skeptischer, da ich auf diese Zone enorme Probleme zukommen sehe, daher wäre der EURO-Dividend-ETF für mich persönlich nichts. Zumal die Eurozone/Europa ja auch in den anderen Indizes vertreten ist, nur eben nicht so stark
      – Der ETF für die EM-Bonds hat meines Erachtens ziemlich große Risiken, KANN aber tatsächlich auch ein gutes Investment sein. Ist aber unter dem Strich eher eine Wette auf die Zukunft. Zudem würde ich eher die Dollar-Variante ohne Euro-Hedge wählen.
      – Unternehmensanleihen könnten perspektivisch ebenfalls ziemlich leiden, gerade in Zeiten von Disruptionen und hoch verschuldeten Unternehmen

      Fazit: Wenn man aus „meinem Vorschlag“ ein 12-Monate-Depot machen möchte, reicht im Prinzip schon die Beimischung des EM-Bonds-ETF aus. Hier muss man halt schauen, wie sich der KURS perspektivisch entwickelt.

      Für mich sind Dividenden nicht alles. Wachstumsaktien sollten definitiv nicht fehlen.

      Nur Bares ist Wahres würde ich unterschreiben. Aber wieso dann nicht einen top performenden Welt-ETF, der die Gewinne ausschüttet, wählen? Ich sehe solche Dividenden-ETF-Depots nicht als Investmentpronografie. Das wäre es nur wenn man behaupten würde, damit eine Rendite wie z.B. der MSCI World zu haben. Das dürfte normalerweise nicht klappen.

      Liebe Grüße

    2. @Marc: Bank und Börse haben da gar nicht so viel von den 240€, die man dann monatlich reinvestieren würde (könnte man sowieso auch mit kostenfreiem Sparplan realisieren). Was bei der Frage ob ausschüttend oder nicht entscheident ist: Möchte man Abgeltungssteuer bezahlen oder nicht (bzw.: Kann man die Freibeträge noch ausschöpfen)?

      @FinanzGuerilla: Für mich ist ja die Rendite entscheidend (für viele andere hoffentlich auch), daher die Frage: Wenn du davon ausgehst, dass der Vanguard „deutlich“ im Wert steigt und der SPDR „eher gemächlich“, warum dann nicht alles auf den Vanguard setzen? Ich sehe den Vorteil ohnehin nicht, monatliche Ausschüttungen zu bekommen. Notfalls lägt man sich die Quartalsausschüttung auf ein Tagesgeldkonto/Verrechnungskonto oder ähnliches und überweist von dort monatlich Geld auf das Girokonto.

      Das ist aber meiner Meinung nach nur relevant, wenn man seinen kompletten Lebensunterhalt darauf bezieht. Wenn man so viel an Dividende bekommt, hat man ohnehin die Disziplin, das nicht so zu verprassen, dass man im nächsten Monat nichts mehr hat….

      1. Hallo Thomas,

        Danke für deinen Beitrag. Bei meiner Lösung handelt es sich um einen „Zwitter“ aus Kurswachstum und Dividendenauszahlung als „Fels in der Brandung“.
        Natürlich hast du Recht: Wenn man nur die Gesamtperformance im Blick hat, dann würde der Vanguard komplett ausreichen (allerdings auch nur, wenn die Ausschüttungen 1:1 reinvestiert würden). Der SPDR zieht die Gesamtperformance leicht nach unten, erhöht aber den Faktor „passives Einkommen“ durch die relativ hohen und auch steigenden Dividendenauszahlungen.

        LG

    3. Der Artikel im Focus ist schlecht recherchiert, löst das genannte Problem mit der fehlenden Ausschüttungshäufigkeit europäischer Unternehmen ausdrücklich nicht und ist insgesamt nicht zu empfehlen. Die Redaktion geht auch in der dargestellten Tabelle fälschlicherweise davon aus, dass der iShares EURO Dividend ETF an allen (möglichen) 4 Auszahlungsterminen in gleicher Höhe auszahlt, was nicht der Fall ist.

  4. Wenn ich die Ausschüttungen direkt wieder in den ETF investiere, warum nehme ich dann nicht gleich eine thesaurierende Variante? So freuen sich nur Bank und Börse über die Transaktionsgebühren.

    1. Hi Marc,

      Völlig richtig, wenn du die Reinvestition fest einplanst, wären thesaurierende ETFs definitiv sinnvoller. Mein Beispiel ist aber für Menschen gedacht, die den Cashflow als „Sicherheit“ und „Einkommen“ haben möchten. Solche Menschen können dann

      a) die Summe nach Belieben verwenden/ausgeben
      b) die Ausschüttung reinvestieren, aber nach eigenen Regeln (z.B. nach einer Korrektur des ETFs, um dadurch den Einstiegspreis zu drücken –> Theoretisch mehr Rendite als bei einem Thesaurierer)
      c) nur einen TEIL der Ausschüttungen reinvestieren wollen

      Wer den Cashflow nicht haben will, ist natürlich weiterhin mit thesaurierenden ETFs wohl besser bedient.

      P.S.: Zum Thema die Bank freut sich: Meinst du dass Thesaurierer die Wiederanlage umsonst vornehmen? Diese Wiederanlagen gehen ebenfalls von deinen Erträgen ab. Die werden innerhalb des ETFs dann als „sonstige Kosten“ etc. gebucht. Hier sehe ich eventuell Transparenzprobleme.

      Liebe Grüße

  5. Sehr gut zusammengestellt, ideal für alle, die keine reinen Aktien kaufen oder sich mit der Börse beschäftigen wollen. Altersvorsoge hat bei den Wenigsten Priorität und wenn, dann lieber eine Lebensversicherung oder von der Bank aufgeschwatzten Mischfonds.

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