Neueste Erfahrungen mit Mintos

Ein Jahr ist inzwischen vergangen, nachdem ich die Summe von 1600 Euro bei der P2P-Plattform Mintos investiert habe. Hier und hier kannst du nochmals nachlesen, worum es dabei ging und wie ich vorgegangen bin und wieso ich mich dazu entschieden habe, gerade diese Plattform auszuprobieren. Zudem habe ich in diesem Artikel aktuellere Probleme der Plattform geschildert.

Heute ist nun also der große Tag der (ersten) Abrechnung. Hier zeige ich dir nun echte Screenshots aus meinem Cockpit, sodass du dir auch ein Bild von der Oberfläche der PLattform machen kannst.

Stand Heute (31.05.2017) sieht mein Konto so aus:

Neueste Erfahrungen mit Mintos

Innerhalb des nun abgelaufenen Jahres habe ich für mein Kapital also Zinsen in Höhe von 151,78 Euro bekommen. Bezogen auf die investierte Summe von 1600 Euro entspricht das einer grob gerundeten tatsächlichen Performance von ca. 9,5 % p.a. an Rendite.

Hier liege ich also schonmal im Vergleich zu einem global gestreuten Aktien-ETF vorne.

Inhaltsverzeichnis

Wie bewerte ich die Rendite?

Wie nur 9,5 Prozent?! Gibt Mintos die Rendite nicht mit 10-13 Prozent Nettorendite an? Wie kommt es dazu?

Wer sich etwas mehr in die Materie arbeitet, erkennt schnell:

Die Angaben auf der Startseite werden anhand des erweiterten internen Zinsfußes (XIRR-Methode) berechnet. Auf diese Verfahrensweise weist Mintos in ihren FAQ auch ausdrücklich hin. Zusammengefasst könnte man sagen, dass die Berechnung der dargestellten Nettorendite ausschließlich diejenigen Mittel berücksichtigt, die auch tatsächlich in Krediten gebunden sind bzw. waren.

Die Berechnung gibt daher nur einen groben Ausblick auf die zu erwartende Gesamt-Rendite (wenn alle Kredite ohne Neuinvestitionen zurückgezahlt wurden).

Das beruhigt mich schonmal. Immerhin kann man 9,5% p.a. auch mit weniger risikoreichen Investments erreichen. Ohne sein Geld ins Baltikum zu schicken. Alleine wenn man sich den S&P 500 oder den NASDAQ 100 anschaut, verlieren die 9,5% schnell an Glanz. Wenn das auch mit einem ETF möglich ist, dann lieber als Sondervermögen in einem ETF. Aber keine Sorge, die absolute Rendite bei Mintos liegt dann schon bei 11-13 Prozent, also keine Panik.

Was sagt Mintos selbst?

Bei Mintos selbst heißt es zum Thema Renditeberechnung in den FAQ:

„Wir verwenden zur Berechnung der angegebenen JNR-Kennzahl (Anm.: jährliche Nettorendite) als eine nominale Zinsrate die XIRR-Methode (erweiterter interner Zinsfluss), die zur Vermeidung des Aufzinsungseffekts angepasst wird. Die JNR wird als Nominalzins dargestellt.

Bei der Berechnung der JNR werden die genauen Beträge und Daten von allen Geldflüssen berücksichtigt, die mit den Krediten verbunden sind, in die investiert wurde (Investition in den Kreditbetrag, Tilgungszahlungen, Zins- und Strafzahlungen durch den Darlehensnehmer, Geldfluss aus Sekundärmarktgeschäften, aktuelle Abschreibungsbeträge und Service-Gebühren, die durch Mintos berechnet werden), der Restbetrag der Investition in den Kreditbetrag sowie aufgelaufene Zinseinkünfte und Service-Gebühren. Die Berechnung berücksichtigt keine Bestimmungen der Wertminderungsaufwendungen oder erwartete künftige Verluste. (Mintos-FAQ vom 31.05.2017)“

Nichtsdestotrotz ist eine tatsächliche Rendite von 9,5 % p.a. natürlich nicht zu verachten, zumal die Rendite noch wachsen würde, wenn alle Kredite wie geplant verlaufen würden. Da sich die Erträge selbstständig und ohne zusätzliche Transaktionskosten weiter thesaurieren (Auto-Invest), ist die De-facto-Rendite also noch höher. Bei Aktien– oder ETF-Investments müssen auch diese Kosten stets in die Rechnung einbezogen werden.

Von den Gewinnen bei P2P-Krediten geht lediglich die Abgeltungssteuer ab, der Rest bleibt beim Anleger. Hoffen wir mal, dass es auch noch lange so bleibt.

Geld ist „fest“ angelegt

Zudem bleibt anzumerken, dass sich viele Kredite aktuell noch im Modus „investiert“ befinden, ich also Stand Heute keinen Zugriff auf mein investiertes Anfangskapital von 1600 Euro hätte.

Erst nach und nach, wenn immer weitere Kredite auslaufen, zurückgekauft werden (Rückkaufgarantie) oder durch die Schuldner beglichen werden, wächst mein tatsächlich verfügbares Kapital wieder an. Momentan sind nur knapp 130 Euro für mich frei verfügbar, das aber nur weil ich den Auto-Invest (automatische Wiederanlage) kurzfristig gestoppt habe, um zu testen, wie lange es dauert, bis mein komplettes Anfangskapital wieder verfügbar ist.

Immerhin haben manche Kredite auf dem Papier eine Laufzeit von teilweise 60 Monaten, wenn diese nicht vorzeitig zurückgezahlt werden. Im Gegensatz zu im Gewinn befindlichen Aktien, kannst du bei P2P-Krediten eben nicht jederzeit beliebig verkaufen und sofort über dein Kapital verfügen oder es auf andere Bankkonten transferrieren. Dein Geld ist also mehr gebunden als bei regulären Wertpapieren.

Fazit: Bleibe ich bei Mintos?

Ganz klares ja. Die Rendite ist als Beimischung im Portfolio nicht schlecht und eignet sich in Kombination mit dem Auto-Invest optimal als passive Geldanlage, die keinerlei Arbeit (außer bei der Steuer) verursacht. Transaktionskosten, Unternehmensbewertungen studieren…alles unnötig bei P2P-Investments.

Zudem ist die Plattform schön übersichtlich und die Unternehmensnachrichten per Email sind transparent. Alles in allem also kein Grund, der Plattform nun den Rücken zuzukehren.

Zudem sind P2P-Investments eine weitere Diversifikation des Gesamt-Portfolios, da sie mit Aktien, Immobilien und anderen Märkten weniger korrelieren.

Was passiert wenn Mintos pleite geht?

Aber was passiert mit der Plattform Mintos, wenn eine richtige Wirtschaftskrise kommt und z.B. auch die Aktienmärkte einbrechen?

Tja, das kann momentan leider niemand beantworten. Zwar sind auf der Webseite von Mintos allerlei beruhigende Worte zu lesen, aber ich denke im Falle eines richtigen Crashes wie in 2008 (wenn Privatleute einfach nicht mehr die Kredite bedienen können) oder noch schlimmer, gerät auch das Unternehmen Mintos in Bedrängnis und wird Insolvenz anmelden müssen.

Die Darlehensanbahner würde es in so einem Falle ebenfalls erwischen, Rückkaufgarantie hin oder her. Diese würde bei einem großflächigen Rückzug der Investoren ohnehin schnell an ihr Limit kommen.

Rendite und Risiko sind nunmal nicht voneinander zu trennen…

Wie verfahre ich weiter mit meinen Investitionen?

Ich sehe die in P2P-Kredite investierten Mittel als absolutes Risikokapital. Sprich selbst wenn ich einen Totalverlust hätte, würde ich nicht in ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Es ist letztendlich Spielgeld.

Von daher lasse ich meine Investitionen einfach weiterlaufen, solange ich Lust habe. Vielleicht ziehe ich mir irgendwann mal meine Anfangsinvestition von 1600 Euro raus (de facto kein Risiko mehr), sodass nur noch meine Zinsgewinne „für mich arbeiten“, bis dahin lasse ich die Summe aber schön weiter thesaurieren.

Insgesamt ist mein abschließendes Fazit zur P2P-Plattform Mintos sehr zufriedenstellend, vor allem wenn man in den monatlichen Newslettern beobachten kann, wie das Unternehmen weiter wächst und neue Länder und Darlehensanbahner zum Marktplatz hinzustoßen.

Wenn auch du dich bei Mintos anmelden und kostenlos mit Summen ab 10 Euro mal unverbindlich rumprobieren möchtest, kannst du das durch Klick auf den nachfolgenden Banner und anschließender Anmeldung tun: (Anmerkung: Du erhältst dadurch 1% deiner durchschnittlichen Tagesbilanz extra von Mintos geschenkt, du profitierst somit im Vergleich zu einer „normalen“ Anmeldung ohne Klick auf den Banner)

2 Kommentare

  1. Hallo!
    Ich bin auch sehr zufrieden mit Mintos und schreibe auch immer wieder über P2P Palttformen.
    Ergänzend zu deinem Artikel möchte ich anmerken, dass man die Kredite auf dem Zweitmarkt verkaufen kann. Eben falls man seine Kohle rausziehen möchte.
    Wie sinnvoll und mit welchen Abschlägen das möglich ist wäre ein andere Frage. Immerhin besteht grundsätzlich die Option.

    Beste Grüße
    Vincent

    1. Hallo, danke für deinen Beitrag. Es ist richtig mit dem Zweitmarkt. Allerdings befürchte ich, dass du damit unter dem Strich vermutlich oft Verlust machst, da die Abschläge teilweise salzig sind. Hin und wieder gibt es aber auch Glücksfälle. Gruß

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