1,9 Billionen Euro Sparguthaben der Deutschen verlieren an Wert

Wie in einem anderen Artikel bereits dargestellt ist der Deutsche ein sehr risikoscheuer Anleger, was auch grundsätzlich zunächst einmal nichts Negatives sein muss. Negativ wird es erst dann, wenn auch die Rendite der Sparguthaben negativ werden, was aktuell leider der Fall ist. Auch Lebensversicherungen mag der Deutsche, auch wenn sie bei Niedrigzinsen keinen Sinn mehr machen.

Demnach haben die Deutschen ein Gesamt-Geldvermögen von 5,3 Billionen Euro laut neuester Mitteilung des Bankenverbands BdB vom 14.07.2016. Der Großteil der Summe von 2 Billionen Euro fließt hierbei in Produkte zur Altersvorsorge (Renten- und Lebensversicherungen z.B.). Dass diese Produkte heute noch kaum Sinn machen, es aber interessante Alternativen gibt, kannst du hier nachlesen.

Sparguthaben – Bargeld und Sparbuch dominieren

1,9 Billionen Euro der Gesamtsumme liegen aber nur auf Spar-, Giro- und Tagesgeldkonten. Bei den aktuellen Niedrigzinsen vergessen die deutschen Sparer hierbei, dass ihr jahrelang angespartes Geld bei einer solchen Lagerung auf dem Tagesgeldkonto real an Kaufkraft verliert. Du hast zwar immernoch beispielsweise 10.000 Euro auf deinem Tagesgeldkonto, kannst damit aber nur noch Güter für 9980 Euro kaufen (Inflation etc.).

Dass in Deutschland die Aktienkultur schwer verbesserungswürdig ist, ist allseits bekannt. Wahrscheinlich hängt vielen noch der Schock der Dotcom-Blase im Jahr 2000 nach, weshalb sich Privatanleger vielleicht traumatisiert von der Börse abgewendet haben. Ist zumindest meine Theorie.

Lediglich 342 Milliarden Euro von den 5,9 Billionen haben die Deutschen im Aktienmarkt investiert. Laut Berechnungen des BdB beträgt der Aktienanteil pro Haushalt lediglich 6 Prozent des gesamten Geldvermögens.

Irgendwie traurig wenn man sich die entgangenen Renditen und Rendite-Renditen (ich sage extra nicht Zinseszins…) vor Augen führt. Da kriegt doch die populäre Äußerung: „Für sein Geld kriegt man auf der Bank doch eh nichts mehr…“ einen seltsam lustig-ironischen Beigeschmack, meint ihr nicht?!

Quelle: Artikel „Deutschland: 1,9 Billionen Euro liegen zinslos herumauf Börse-Online vom 14.07.2016

Zu guter letzt noch ein anschauliches und leicht verständliches Video, welches dir aufzeigt, was genau mit deinem Geld auf dem Tagesgeldkonto oder Girokonto derzeit passiert:

Anmerkung: Ich stehe in keinerlei wirtschaftlicher oder persönlicher Verbindung mit dem Urheber des verlinkten Videos oder dessen Webseite und profitiere vom Posten des Links in keiner Weise. Den Link habe ich gepostet, weil das Video anschaulich und leicht verständlich ist.

Fazit:

Der Deutsche ist und bleibt in Europa der Meister im Geldsparen. Aber was bringt es, wenn der Deutsche zwar viel Geld spart, der Grieche oder Italiener aber wesentlich bessere Renditen aufgrund der höheren Aktienquote einfährt? Wenn der Geldwert und die Kaufkraft durch Inflation geschmälert werden, dann verliert der deutsche Sparer überproportional an Geld. Dann kann die schizophrene Situation entstehen, dass die südländischen Sparer tatsächlich mit weniger Geld, mehr Rendite machen.

Kaum vorzustellen was passieren würde, wenn die Deutschen Sparer ihre Kapitalreserven ebenfalls in Produktivkapital und Sachwerte wie Aktien investieren würden. Fantasieren wird ja mal erlaubt sein 😉

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