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5 Kommentare

  1. Ich bin für eine einheitliche Grundrente. Als Ingenieurin wäre das für mich eigentlich von Nachteil, aber wer viel verdient, sollte zu Lebzeiten stattdessen nicht dabei behindert werden, privat vorzusorgen. Der Mindestlohn sollte für Menschen mit Ausbildung angehoben werden.

    Dadurch wäre jeder seines Glückes Schmied. Und keiner würde sich denken: „Alles, was ich jetzt spare, wird mir später mal von der Grundsicherung abgezogen..“
    Eigentlich gehen meine Vorstellungen schon in Richtung Grundeinkommen, wobei ich mir nur für dauerhaft Erwerbsunfähige und Rentner wünschen würde. Denn diese sollen nicht lauter Bürokratismus erlegen sein. Wer hingegen jung ist und arbeiten kann, soll dies auch tun.

    An sich rechne ich mit einer Minirente und einem Renteneinstiegsalter von mindestens 70. Meine größte Befürchtung ist, dass meibe Generation aus gesundheitlichen Gründen schon früher aufhören muss zu arbeiten und dann das Ersparte aufgebraucht werden darf, bevor es eine Leistung vom Staat gibt. Wie du schon sagtest: Wer 2000€ verdient und genau so lange arbeitet wie er Rentner ist kann keine 2000€ Rente erwarten.

    Außer man ist Politiker.

    1. Ja da hast du schon Recht mit deiner Ansicht. Ich bin auch für höchste Solidarität gegenüber dauerhaft Erwerbsunfähigen und finanziell notleidenden Rentner. Aber ich persönlich bin strikt gegen ein Grundeinkommen, aber ich weiß jetzt nicht, ob du das BGE (die bedingungslose Variante für jeden) gemeint hast. Meine Argumente habe ich in einem kürzlich erschienenen Beitrag in etwa zusammengefasst…https://www.finanzguerilla.de/bedingungsloses-grundeinkommen/.

      Für unsere Generation sehe ich rententechnisch auch ziemlich Schwarz. Umso wichtiger dass möglichst viele junge Menschen zwischen 20 und 35 kapieren, wie wichtig eine smarte (!) private Vorsorge ist. Im Idealfall fernab von den „Oldtimern“ Bausparvertrag und kapitalbildende Lebensversicherung.

      Meine persönliche Schätzung: Renteneintritt mit 72 für unsere Generation. Und da sage ich schon jetzt: Ohne mich.

      1. Ja, mir ging es um das bedingungslose Grundeinkommen. Denn auch ich halte davon nicht viel. Denn alleine das Festlegen der Höhe halte ich für unmöglich. Bekommt auch jedes Kind das Grundeinkommen? Bekommt auch die freiwillige Hausfrau mit einem gut verdienenden Manager als Mann ein Grundeinkommen? Wie sieht es aus mit Azubis, Studenten, Asylanten.. Irgendwie schafft ein Grundeinkommen mehr Ungerechtigkeit als das es was bringt. Zudem ich, z.B. bei 1000€ im Monat (in einer Partnerschaft 2x) gar nicht mehr den Sinn darin sähe, in meinem jetzigen Beruf zu arbeiten. Auch viele schlecht bezahlte Berufe würde es nicht mehr geben. Als Konsequenz müsste man den Leuten so viel zahlen und Anreize bieten, dass sie trotzdem arbeiten wollen.. sodass alle Produkte wieder teurer werden würden und es mehr Steuern zur Finanzierung des Einkommens geben würde, sodass man sich von seinem Geld weniger leisten kann und man letztlich nichts erreicht hat.

        Bei Leuten, die aus meiner Sicht hingegen nicht mehr voll arbeitsfähig sind, fände ich es wie gesagt eine soziale Lösung, wenn jeder ein gesichertes Einkommen hat. Denn diesen Leuten fehlt oft die Kraft, sich all dem Bürokratieaufwand zu stellen.

        Ich rechne damit, dass man ggf. mit hohen Abschlägen mit 70 in Rente gesehen darf. Denn auch jetzt ist das Thema „Arbeiten als Rentner“ schon sehr präsent. Wobei die Artikel das unterschiedlich auslegen: „Unsere Rentner sind noch so arbeitsfähig, dass sie sich was dazu verdienen können.“ oder sei es „Rentner müssen arbeiten, da ihnen sonst die Altersarmut droht.“

        Mein Vater arbeitet mit 66 wegen letzterem.

        1. Zitat: „…Bei Leuten, die aus meiner Sicht hingegen nicht mehr voll arbeitsfähig sind, fände ich es wie gesagt eine soziale Lösung, wenn jeder ein gesichertes Einkommen hat…“
          Haben wir das Heute nicht schon?! Meiner Meinung nach ist das doch genau der Fall Hartz 4 mit seinen ganzen Zuschüssen. Eine der wenigen für mich überzeugenden Gründe für ein BGE ist, dass eben nicht nur die Schwachen das Geld bekommen, sondern auch der millionenschwere Manager. DAS ist für mich Gerechtigkeit. Ob der Manager das Geld braucht oder nicht, darf hierbei keine Rolle spielen.

          Wie du schon sagst, wem die 1000 Euro reichen, der braucht ja nichts mehr arbeiten. Für mich ein K.O.-Kriterium für das BGE.

          Zum Thema Rente: Ich sehe auch bei meinen Großeltern, wie der Staat bei Themen wie der Pflege ihnen in die Taschen greift. Meine Großeltern haben sich dank Sparsamkeit zwar einiges erarbeitet, dennoch finde ich es krass wenn mal so einfach 2000 Euro pro Monat für ein Pflegeheimplatz abgesteckt werden soll…

          Manchmal überkommt mich der Eindruck, dass man in diesem Land ein Problem hat wenn man in der Mittelschicht ist. Die anderen Alternativen: Arm in der sozialen Hängematte liegen oder richtig reich sein und über die 2000 Euro/Monat nur lachen. Eigentlich traurig.

          Genau deswegen sollte sich meiner Meinung nach der Mittelstand wehren und nicht länger Melkkuh von Versicherungen, Banken und der Konsumindustrie sein und endlich anfangen, smart ein Vermögen aufzubauen.

  2. Kleiner Nachtrag zum Thema gesetzlichen Rente:

    Nachdem ich mich in letzter Zeit intensiv mit der gesetzlichen Rente und dem in Deutschland vorhandenen 3-Schichten-Modell beschäftigt habe, habe ich meine Ansichten leicht angepasst. Für mich ist nicht länger ein ETF-Sparplan das Allheilmittel für finanzielle Unabhängigkeit im Alter, einfach weil es unterschiedliche Bedürfnisse für unterschiedliche Menschen gibt.

    Es gibt derzeit tatsächlich Lösungen, die eine bessere Rendite aufgrund steuerlicher Vorteile abwerfen, als ein „normales“ ETF-Depot in der 3. Schicht. Aber auch diese Lösungen passen nicht für jeden Menschen. Im Endeffekt kann das nur heißen:

    – die eigene Rentenlücke herausfinden
    – in sich gehen und seine Ziele formulieren
    – entsprechend eine gute Lösung auswählen

    Dennoch bleibe ich unterm Strich bei meiner generellen Aussage, dass an Sachinvestments wie Aktien auf lange Sicht kein Weg vorbeiführt.

    LG

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