Krise - Finanzkrise - Depotabsicherung - Anleihen

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15 Kommentare

  1. Hallo

    Ich habe auch zwei Unternehmensanleihe ETFs (EM & EU) allerdings nicht im Risiko Armen Anteil da dann ein paar Staatsanleihen ETFs da die UA faktisch zu 100% mit Aktien korrelieren und ich die heute auch nicht mehr ins Portfolio mit aufnehmen würde (mit der Zeit lern man halt viel dazu).
    Ich vermute du kennst Kommer und sein ETF Buch da geht er auf die ganzen Korrelationen noch mal schön ein – als Gegengewicht im Crash Fall empfiehlt sich wohl idR Immobilien (REIT) und Rohstoffe (die aber sonst gar nichts bringen und er sie eher mitlerweile raus lässt) und eben Staatsanleihen …
    grüße
    tbee

    1. Hallo, danke für dein Feedback!

      Deine Beobachtung kann ich bei mir leider nieht bestätigen. Hier ist es vielmehr so, dass wenn die Aktien in die Knie gehen, die Unternehmensanleihen zulegen. Aber wie gesagt, es soll bei mir auch nicht als „risikoarmer Teil“ gelten, das ist und bleibt bei mir das Tagesgeldkonto. Ich würde es eher als „weniger volatilen aber dennoch profitablen“ Teil des Gesamtportfolios bezeichnen.
      Die Empfehlung mit Immobilien teile ich ebenfalls. Hier wird nur interessant zu sehen sein, wie sich die Immo-Preise entwickeln, wenn die EZBab Sommer 2019 die Zinsen anhebt.

      Dann könnte die Party auf dem Häusermarkt sehr schnell ausgetanzt sein 😉

      Gruß
      Finanzguerilla

    1. Hallo,

      Klar darf man das. Er hat die WKN 911950 und nennt sich „IShares USD Corporate Bond UCITS“. Bei dieser Gelegenheit würde ich ihn gerne auch zur Diskussion stellen.

      Was haltet ihr von dem ETF und seiner Ausschüttungs-Rendite?

      Gruß

  2. Hallo,
    würdest Du mir verraten auf welche ETFs dein Core aufsetzt.
    MSCI World und EM (ist ja relativ egal welcher) aber beim Dividenden ETF bin zumindest ich mir sehr unschlüssig.
    VG Marco

    1. Hallo Marco,

      Ich bespare derzeit statt den beiden MSCI World/EM nur noch den Vanguard All-World (A1JX52) aus Gründen der Konzentration und weil ich mir das Rebalancing (z.B. 70/30) zwischen World und EM sparen möchte (geschieht beim Vanguard auf ETF-Ebene automatisch).

      Bei dem Dividenden-ETF habe ich mich für den Ishares STOXX Global Select Dividend 100 (A0F5UH) entschieden, als Sparplan. Früher hatte ich mal den DWS Top Dividende bis ich festgestellt habe, dass der STOXX 100 nahezu gleichartig performt und mir für meine Zwecke absolut ausreicht. Quartalsweise gibts bei ihm ne verlässliche Ausschüttung zwischen 4-5 % p.a. Er performt als Dividenden-ETF natürlich schlechter als ein World-ETF, das ist mir persönlich aber egal, da es sich um mein Core-Investment handelt.

      Grüße

    1. Guten Morgen!

      Ich zähle die ganz normalen sparplan-Gebühren von 1,5 % einmalig. Kostenlos wäre zwar schön, aber ist für mich nicht ausschlaggebend.

      Es kann dir eh niemand garantieren wie lange die ETFs kostenlos sein werden. Meist enden die Aktionen nach wenigen Monaten oder Jahre . Hier immer drauf zu achten ist mir zu stressig.

      Liebe Grüße

  3. Hallo,

    darf man fragen, wie Du Dein gesamtes Invest auf Core, Satellite und Cash verteilt hast?

    Was hältst Du denn alternativ von Vanguard USD Corporate Bonds (WKN A143JM) für die Anleihen?

    Viele Grüße

    1. Hallo Helmut!

      Also aktuell sieht bei mir die Verteilung in Bezug auf den risikoreichen Teil (Aktien) so aus:
      – 50 Prozent Core mit ETFs
      – 40 Prozent Einzelaktien (Satelliten)
      – 10 Prozent Cash

      Ich bin grundsätzlich nicht so ein Fan von Unternehmensanleihen. Aber das genannte Produkt von Vanguard sieht auf den ersten Blick ganz solide und interessant aus.

      Liebe Grüße

      1. Hallo,
        danke für Deine schnelle Antwort.

        >>Wie sieht es bei dir aus, für wie hoch siehst du die Gefahr einer Krise?
        >>Wie sicherst du dein Depot ab?
        Die Gefahr einer Krise ist durch gigantische Staatsschulden, Null Zinsen und damit verbundenen hohen Immobilienpreisen, Zombiefirmen, die nicht pleite gehen können, meiner Meinung nach extrem hoch.

        Mein Depot besteht zu 40% aus weltweiten ETFs und Unternehmensanleihen, zu 40% aus dividenendenstarken Einzelaktien, zu 20% aus Cash.

        Da bei den letzten Crashes Aktien bis zu 70% eingebrochen sind, halte ich nichts von einer Hold & Buy Strategie. Ich orientiere mich an einer 200-Tage-Linie, entscheide dann aber im Einzelfall. Vermutlich beginne ich mit dem Verkauf der Einzelaktien, wenn der Index unter die 200-Tage-Linie geht. Ob ich die World-ETFs halte, da bin ich noch unschlüssig, da ich dort auch mit Einbrüchen bis 40% rechne.

        Aber die nächste Frage ist dann, wohin mit dem Bargeld, da es Banken ja als erstes in der Krise treffen wird und bei Bankpleiten das Geld erstmal futsch ist. Das Geld ist zwar bis zu 100.000 pro Kunde durch die Einlagensicherung geschützt. Aber das wird wohl nur in stabilen Zeiten funktionieren. Kollabieren ein paar Großbanken, dann reicht die Einlagensicherung ganz bestimmt nicht.

        Da grüble ich also noch, wo man Geld sicher parken könnte. Definitiv in Nichts, was auf Euro lautet. Eventuell in ETFs mit Neuseeländischen, Norwegischen oder Singapur Staatsanleihen.

        Was meint ihr?

        1. Hallo Helmut!

          Das mit der Glaskugel-Leserei überlasse ich liebend gerne anderen. Ich denke es macht für Privatanleger auch keinen Sinn, sich in der Hinsicht verrückt machen zu lassen.
          Ich selbst sehe es so, dass gewiss einige Risiken existieren. Diese können, müssen aber nicht, zu einer neuen Finanzkrise führen. Dass eine Finanzkrise kommen wird, halte ich für sehr wahrscheinlich, weil es einfach in der Natur eines ungedeckten Geldsystems liegt. WANN diese aber kommt, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht diesen Monat, vielleicht in 10 Jahren. Irgendwann geht halt nichts mehr und das Kartenhaus bricht zusammen und Neues entsteht.

          Für Anleger wichtiger wird dann sein was danach kommt. Kommt eine an Gold oder einen Rohstoffkorb gekoppelte Digitalwährung? Setzt sich eine Privatwährung (z.B. Libra/GoogleCoin/AmazonCoin/AppleCoin etc.) global durch und schafft die staatlichen Währungen ab?

          Kann man alles nicht wissen.

          Thema Absicherung:
          Ich selbst habe keine Absicherungen im Sinne von dauernd mitlaufenden Hedges/Optionen. Meine „Absicherung“ ist in erster Linie die Diversifikation in verschiedene Assets, die im Krisenfall möglichst wenig korrelieren. So partizipiere ich etwas an Kryptos (https://www.finanzguerilla.de/bitcoin-zertifikate-als-investment-sinnvoll-oder-nicht/) und Gold (https://www.finanzguerilla.de/steuerfreies-gold-mit-euwax-gold-2/), habe P2P-Investments und Immobilien.

          Mein Wertpapier-Depot habe ich noch mit Schwellenländer-Anleihen angereichert, da ein Crash im Westen nicht unbedingt ein Crash in den Schwellenländern bedeutet und diese Assetklasse mit der Klasse der Aktienmärkte relativ wenig korreliert.
          Einen Emerging-Markets-ETF betrachte ich ebenfalls als eine gewisse „Krisen-Diversifikation“. Und sollte sich der Crash tatsächlich anbahnen, kann man immernoch z.B. Short auf den DAX etc. gehen und da dann auch die Fallhöhe etwas mindern (Short-Zertifikate, Short-ETFs, CFD etc.). Das sieht man dann aber wenn es soweit ist.

          Ich persönlich mache mich jedenfalls nicht verrückt und sehe auch einen Crash als gute Gelegenheit nachzukaufen. Deine Aktien und ETFs im richtigen Moment zu verkaufen klingt in der Theorie gut, jedoch zeichnet jede Krise aus, dass kaum einer sie timen kann.

          Was hältst du stattdessen davon nachzukaufen oder auf deine globalen ETFs automatisierte Sparpläne zu eröffnen?

          Ich persönliches mache es so:
          – Buy and Hold and check meiner Qualitäts-Einzelaktien, ggf. Nachkauf bei sehr verlockenden Preisen. Die Dividendenzahlungen beruhigen mich dazu noch psychisch und schützen mich vor übereilten Schnellschüssen bzw. -verkäufen. Frei nach dem Motto: Gegessen und geputzt wird immer (ergo: defensive Konsumgüteraktien)
          – Meine ETF-Sparpläne laufen automatisiert und stur weiter durch die Krise
          – Gold und die Kryptos sind Spekulationen, d.h. dass ich hier versuche, halbwegs am Höhepunkt der Krise zu verkaufen und die Gewinne einzustreichen und in Nachkäufe der ETF oder Aktien zu investieren
          – Im Krisenmodus dann: Zeitlich befristete Short-Zertifikate oder Short-ETFs bzw. im Daytrading-Bereich ggf. CFD-Trading (https://www.finanzguerilla.de/wieso-ich-aktuell-vermehrt-cfd-trading-betreibe/)

          Mit der Einlagensicherung gebe ich dir Recht, allerdings gibt es neben der gesetzlichen Einlagensicherung auch noch eine Einlagensicherung der Privatbanken. In meinem Fall sind aktuell nach Angaben meiner Bank dadurch wohl 90 Mio. Euro geschützt. Werden wir dann im Extremfall sehen. Aktien und ETFs fallen aber ohnehin nicht unter die Sicherung und mehr als 100.000 Cash habe ich ohnehin nicht vor auf dem Konto liegen zu haben.

          Deine Aktien und ETFs zu verkaufen und in Cash zu gehen, kann aber meiner Meinung nach sehr gefährlich sein. Du tauschst damit einen (zwar im Wert fallenden) Sachwert gegen einen „Geldwert„, der sich bei einer extremen Krise à la dem aktuellen Bestseller der „Größte Crash aller Zeiten“ (https://amzn.to/2PAkocb) als „Nichtwert“ herausstellen kann. Dann hättest du genau falsch gehandelt, wenn Euro und Dollar zusammenbrechen. Sehr riskant! Dann doch eher noch physisches Gold kaufen, solange du dazu noch die Möglichkeiten hast.

          Ansonsten handhabe ich es ganz entspannt und sitze die Krise einfach aus. Mit meinen global gestreuten ETF, die auch in der Krise weiter gefüttert werden, dürfte vermutlich wenig schief gehen. Immerhin ist es sehr unwahrscheinlich, dass auf der ganzen Welt plötzlich keine Gewinne mehr gemacht werden und die komplette Weltwirtschaft zusammenbricht. Dann hätten wir eh Krieg und uns würden die Atombomben nur so um die Ohren fliegen.

          Liebe Grüße

      1. Erstmal herzlichen Dank für die sehr ausführliche Antwort.

        Ich stimme Dir zu, dass man sich nicht von Krisengurus verrückt machen lassen sollte, die dann womöglich auch gerade ihr neuestes Buch auf den Markt gebracht haben mit todsicheren Tipps, wie man die Krise übersteht.

        Über Sparpläne in globale ETFs habe ich schon öfter nachgedacht, mich aber dagegen entschieden. Ich kaufe eher dann nach, wenn es einen Rücksetzer in den Kursen gibt. Allerdings ist es im Moment so, dass ich sowohl die Kurse für Einzelaktien, und damit auch für viele Fonds für zu hoch halte.

        Natürlich weiss niemand, wie es in den nächsten beiden Jahren weiter geht, aber ich persönlich glaube nicht, dass die Aktienkurse nun jährlich 2020 und 2021 um jeweils 20% steigen.
        Aktien zu verkaufen und auf dem Cash zu sitzen ist in der Krise tatsächlich gefährlich. Ich denke darüber nach dieses Geld dann in weltweite Staatsanleihen-ETFs zu stecken mit USD als Fondswährung. Nach dem Brexit sind auch Britische Staatsanleihen zum Parken denkbar.

        Alle diese Handlungsoptionen sind immer sehr subjektiv und abhängig davon, an welche Szenarien man glaubt. Ich persönlich glaube mittelfristig an ein Ende des Euro bzw. an ein Ende des Euroraumes, wie wir ihn heute haben. Griechenland und Italien steht schuldentechnisch das Wasser bis zum Hals. Bricht die Wirtschaftsleistung ein, dann können sie ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen. Wenn dagegen Euro UND USD kollabieren, dann haben wir ein anderes Problem.

        Da die Amerikaner aber in eigener Währung verschuldet sind und Geld drucken können, soviel sie wollen, weil der USD immer noch Fluchtwährung Nummer 1 ist (die Schweiz ist zu klein), halte ich Anlagen in USD immer noch für sehr krisenresistent.

        Liebe Grüße

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